München (epd). Die Krisendienste Bayern können ab sofort in über 120 Sprachen Menschen in Notsituationen beraten. Dies sei ein wichtiger Schritt für den Abbau von Barrieren, sagte Franz Löffler, Präsident des Bayerischen Bezirketags, am Dienstag in München. Sich in Krisensituationen zu öffnen und die richtigen Worte zu finden, falle oft schwer. Eine zusätzliche Hürde könne es sein, sich in einer anderen als der eigenen Muttersprache Hilfe zu suchen, sagte Löffler. Gerade in Zeiten globaler Krisen lebten auch in Bayern immer mehr Menschen, die durch Flucht- oder Kriegserlebnisse traumatisiert seien. "Die Krisendienste Bayern können ihnen ebenso wie allen hier lebenden Migrantinnen und Migranten nun noch besser zur Seite stehen."

Künftig können die Leitstellen bei Bedarf über einen Übersetzungsdienst innerhalb weniger Minuten muttersprachliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher für derzeit rund 120 Sprachen, etwa Farsi, Dari oder Chinesisch, zuschalten. Das Angebot soll weiter ausgebaut werden.

"Es ist für unsere Mitarbeitenden eine enorme Erleichterung, dass sie sich jetzt mit fast allen Anrufenden verständigen können", sagte Petra Brandmaier, die ärztliche Leiterin der Leitstelle in Oberbayern. Die schnelle Verfügbarkeit ist aus Sicht der Psychiaterin besonders wichtig, da Hilfe bei akuten Krisen meist keinen Aufschub erlaube. Die Kosten für das Angebot erstattet das Bayerische Gesundheitsministerium.

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