Fürth (epd). Die Einwohnerzahl in Bayern wird bis zum Jahr 2042 weiter steigen. In den kommenden 18 Jahren werde die Bevölkerung voraussichtlich auf rund 13,98 Millionen Menschen anwachsen, heißt es in der neuen regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung des Bayerischen Landesamts für Statistik, die am Montag in Fürth vorgestellt wurde. Das entspricht einem Anstieg um 4,6 Prozent oder etwa 610.000 Menschen im Vergleich zum Jahresende 2022.

Spitzenreiter unter den Regierungsbezirken sei Schwaben: Dort nehme die Bevölkerung bis 2042 voraussichtlich um 7,9 Prozent zu. Auf Platz zwei und drei stehen den Angaben zufolge Oberbayern und Niederbayern (plus 6,6 Prozent und plus 6,2 Prozent). Auch in der Oberpfalz (plus 3,4 Prozent) und Mittelfranken (plus 2,8 Prozent) werde die Bevölkerungszahl ansteigen, während der Bericht für Unterfranken (minus 0,5 Prozent) und Oberfranken (minus 2 Prozent) eine rückläufige Einwohnerzahl vorausberechnet.

Die Zahl der Geburten wird dem Bericht zufolge langfristig wieder sinken und fast überall im Freistaat unterhalb der weiter ansteigenden Zahl der Sterbefälle bleiben. Trotzdem erwartet Bayern aufgrund von anhaltender Zuwanderung ein Bevölkerungswachstum.

Auch die Altersstruktur werde sich deutlich verändern, so das Landesamt für Statistik. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung werde bis 2042 von 44 auf 45,4 Jahre ansteigen. Die Gruppe der Menschen, die älter als 65 sind, werde um 718.000 auf 3,52 Millionen Menschen anwachsen. Gleichzeitig sinke die Zahl der Menschen im Alter von 20 bis einschließlich 64 Jahren gegenüber dem Jahr 2022 um 200.000 Personen auf 7,86 Millionen.

"Gerade mit Blick auf die künftige Altersstruktur ist offensichtlich, dass wir auf die gezielte und passgenaue Zuwanderung von ausländischen Fachkräften aus der EU und Drittstaaten angewiesen sind", sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Eine "illegale und unkontrollierte Migration" schaffe jedoch neue Probleme und überfordere die Sozialsysteme und die Integrationsfähigkeit des Landes.

Da besonders die großen Städte inzwischen an die Grenzen des Wachstums stießen, müsse das Wachstum in alle Regionen Bayerns gelenkt werden, sagte der Innenminister. "Unser Ziel bleibt dabei, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu ermöglichen." Viele Räume außerhalb der großen Städte seien in den vergangenen Jahrzehnten für junge Menschen deutlich attraktiver geworden. Regionen, denen früher noch erhebliche Verluste vorausberechnet wurden, können nach der aktuellen Berechnung nun mit stabilen oder allenfalls moderat rückläufigen Bevölkerungszahlen rechnen. "Diese Entwicklung müssen wir weiter unterstützen", sagte Herrmann.

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