Würzburg (epd). Diesen Samstag (16. März) gedenken die Menschen in Würzburg der großflächigen Zerstörung ihrer Stadt durch einen alliierten Luftangriff vor 79 Jahren. Nur wenige Wochen vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges legten Bomber der "Royal Air Force" die Altstadt innerhalb von 20 Minuten in Schutt und Asche, rund 90 Prozent der historischen Altstadt wurden damals zerstört. Auch dieses Jahr wird an den Angriff von 21.20 Uhr bis 21.40 Uhr mit einem gemeinsamen Läuten aller Kirchenglocken erinnert.

Das Gedenken am 16. März beginnt allerdings schon deutlich früher. Um 9.30 Uhr findet am Hauptfriedhof ein Totengedenken mit Kranzniederlegung durch Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) statt. Danach führt der Versöhnungsweg der Ökumenischen Nagelkreuzgemeinschaft vom Massengrab am Hauptbahnhof bis zur katholischen St.-Ursula-Schule in der Augustiner-Straße. Das Wandernagelkreuz und die Versöhnungsstatue finden fort ihren Platz bis März 2025. Der Weg steht unter dem Motto "Versöhnt erinnern".

Am Abend findet ab 19 Uhr in der evangelischen St. Johanniskirche das Gedenkkonzert des Oratorienchors Würzburg statt. Aufgeführt wird "The Peacemakers" von Karl Jenkins, der Eintritt ist frei. Ebenfalls um 19 Uhr startet eine Stadtführung mit Wolfgang Jung unter dem Motto "Nie wieder! Jedenfalls nicht gleich. Würzburg und der 16. März 1945". Von 21.15 Uhr bis Mitternacht hat außerdem die Marienkapelle am Marktplatz mit ihrem Nagelkreuz aus Coventry zum stillen Gedenken und Gebet für alle geöffnet.

Um 21.20 Uhr hatte am 16. März 1945 der Bombenangriff der "Royal Air Force" auf Würzburg begonnen. In ungefähr 20 Minuten warfen 236 Flugzeuge in drei Wellen mehr als 1.000 Tonnen Bomben auf die Stadt ab - darunter 300.000 Stabbrandbomben. Neusten Forschungen zufolge starben dabei mehr als 3.000 Menschen im Flammenmeer der Würzburger Innenstadt. Ähnlich stark getroffen bei einem einzelnen Bombenangriff wurden nur wenige andere deutsche Städte, wie zum Beispiel Dresden.

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