Hilpoltstein (epd). Lieber langlebige Sträucher statt kurzlebige Schnittblumen: Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) appelliert an Verliebte, zum Valentinstag (14. Februar) auf Schnittblumen zu verzichten. Denn für die Natur seien Schnittblumen keine Liebeserklärung, teilte der LBV am Montag in Hilpoltstein mit. Ein viel schöneres Zeichen der Zuneigung sei es, gemeinsam einen Strauch zu pflanzen, sagte die LBV-Bildungsreferentin Marie Radicke. "Das perfekte Symbol für jahrelange Liebe." Konkret empfiehlt sie blütenreichen Holunder, Schlehe oder Kornelkirsch.

Heimische Wildsträucher könnten bei frostfreiem Wetter den ganzen Winter über in die Erde gesetzt werden. Für kleinere Gärten eignen sich laut Radicke zum Beispiel Gewöhnliche Felsenbirne, Kornelkirsche oder Wildrosen. "Ist im Garten etwas mehr Platz, gedeihen dort Weißdorn oder Salweide, die eine wichtige Nahrungsquelle für tierische Gartenbewohner sind", sagte Radicke. Viele Vögel ernährten sich von den Beeren des Weißdorns, viele Insekten versorgten sich am Weißdorn mit Nektar. Außerdem böten heimische Sträucher auch Unterschlupf und Nistplätze für viele Tiere.

Die Produktion und der Export von Schnittblumen und Topfpflanzen hingegen belaste die Umwelt, sagte Radicke. Ein Großteil der in Bayern angebotenen Schnittblumen stamme aus Ländern wie Kenia oder Kolumbien, wo sie mit massivem Pestizideinsatz herangezogen und dann unter großem CO2-Ausstoß weltweit exportiert würden. Auch Ware aus Europa sei nicht nachhaltiger, weil für die Beheizung der Gewächshäuser viel Energie benötigt werde. Und Topfpflanzen enthielten oft torfhaltige Erde. Für die Torfgewinnung müssten aber großflächig Moore - und damit wichtige Ökosysteme - zerstört werden.

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