Nürnberg (epd). Um das Ausmaß rechter Gewalt in Bayern sichtbar zu machen und Betroffene zu unterstützen, hat die Beratungsstelle B.U.D eine Plakat-Kampagne gestartet. Unter der Aufschrift "Rechte Gewalt melden" sind ein QR-Code sowie eine Telefonnummer und Mail-Adresse der Beratungsstelle zu sehen. "Wir rufen alle Menschen dazu auf, Vorfälle rechter Gewalt zu melden, die sie selbst erlebt oder beobachtet haben", sagte B.U.D.-Pressesprecherin Anna Reimann am Dienstag in Nürnberg. So könne die Beratungsstelle Betroffenen schnelle und unkomplizierte Hilfe anbieten.

Im vergangenen Jahr seien die Anfragen an die Beratungsstelle erneut gestiegen, sagte Reimann. Betroffene berichteten von zahlreichen rechten Vorfällen, darunter Bedrohungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen und körperlichen Angriffen. "Solche mitunter traumatischen Erlebnisse sind für viele Menschen in Bayern leider Alltag", sagte Reimann. Oft werde ihnen von ihrem Umfeld und den Behörden jedoch kein Gehör geschenkt oder die rechte Tatmotivation werde verharmlost oder sogar ganz verschwiegen. Deshalb wolle die Beratungsstelle mit ihrer neuen Kampagne rechte Gewalt sichtbar machen.

B.U.D. (Beratung. Unterstützung. Dokumentation) ist die unabhängige Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Bayern. Bisher hat sie bereits 500 Infopakete mit dem neuen Plakat und weiteren Informationen an Initiativen potenziell Betroffener, Jugendzentren, Veranstaltungsorte und verschiedene Beratungsstellen versandt.

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