Regensburg, München (epd). In Regensburg ist am Montag ein digitalisiertes Archiv zur Geschichte seiner historischen jüdischen Gemeinde vorgestellt worden. Das Archiv sei "ein wichtiger Eckstein für die Dokumentation jüdischer Geschichte und jüdischem Alltagsleben" im Festjahr "1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland", sagte Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle am Montag laut Mitteilung.

Das Vorgehen der Stadt Regensburg sei beispielhaft, sagte Spaenle weiter. Regensburg war der Ort, an dem am frühesten jüdisches Leben im heutigen Bayern nachgewiesen ist. Der erste Beleg stammt aus dem 10. Jahrhundert, auch wenn es als sicher gilt, dass Jüdinnen und Juden in diesem Gebiet bereits seit der Spätantike lebten.

Die Digitalisierung der Archive ehemaliger jüdische Gemeinden, die heute in den Central Archives for the History of the Jewish People in Jerusalem aufbewahrt werden, gehört laut Mitteilung zu drei bayernweiten Leitprojekten für das Festjahr. Die Koordination der digitalen Archive hat die Generaldirektion der bayerischen staatlichen Archive inne. Das neue Archiv kann öffentlich genutzt werden.

Die beiden anderen Projekte sind laut Antisemitismusbeauftragtem die Inventarisierung jüdischer Friedhöfe unter Federführung des Landesamts für Denkmalpflege sowie die Vernetzung der unterschiedlichen digitalen Projekte zu jüdischem Leben in Bayern - unter Federführung des Hauses der Bayerischen Geschichte.