Tutzing (epd). Die Lyrikerin und Prosa-Autorin Anja Kampmann erhält den Literaturpreis der Evangelischen Akademie Tutzing. Die Verleihung werde 2024 im Rahmen einer Tagung vom 31. Mai bis zum 2. Juni stattfinden, die sich dem Werk von Kampmann widme, teilte die Evangelische Akademie Tutzing am Dienstag mit. Der Marie-Luise-Kaschnitz-Preis ist mit 7.500 Euro dotiert.

Die 1983 in Hamburg geborene Kampmann werfe in ihren Texten "Fragen auf, die uns alle angehen: Wer sind wir? Wer wollen wir sein? Wie können wir überleben in einer Welt, in der unsere natürlichen Ressourcen ausgebeutet und unsere Landschaften systematisch zerstört werden?", heißt es in der Begründung der Jury. Sowohl in ihrer Prosa als auch in ihrer Lyrik liege ein "einzigartiger Zauber", an dem die Namensgeberin des Literaturpreises, Marie Luise Kaschnitz, "ihre helle Freude hätte".

Kampmann studierte an der Universität Hamburg und am Deutschen Literturinstitut in Leipzig. 2016 erschien ihr Lyrik-Debüt "Proben von Stein und Licht" in der Edition Lyrik Kabinett bei Hanser, 2017 folgte "Fischdiebe", ein Band mit Prosaminiaturen. 2018 erschien ihr Roman "Wie hoch die Wasser steigen". Er wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Deutschen Buchpreis nominiert. Ihr Gedichtband "Der Hund ist immer hungrig" erschien im Frühjahr 2021.

Zur Jury des Marie-Luise-Kaschnitz-Preises gehören die Verlegerin und Leiterin des Literaturhauses München Tanja Graf, der Schriftsteller und Literaturkritiker Hajo Steinert, der Literaturvermittler und Experte für deutschsprachige Literatur Thomas Geiger sowie die Schriftstellerin Iris Wolff, die zuletzt den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis gewann. Bisherige Preisträger der Auszeichnung, die seit 1984 von der Evangelischen Akademie Tutzing verliehen wird, waren unter anderem Sibylle Lewitscharoff, Michael Köhlmeier, Angelika Klüssendorf und Lutz Seiler.

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