Bad Kissingen (epd). Im Tarifkonflikt zwischen dem Bad Kissinger Kurorchester - der Staatsbad Philharmonie - und der Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH bekommen die Musikerinnen und Musiker weitere Rückendeckung von Kollegen. In einem Offenen Brief fordern die Mitglieder des Philharmonischen Orchesters am Landestheater Coburg die Staatsbad GmbH auf, ihre "schon viel zu lange andauernde Verweigerungshaltung" aufzugeben und endlich Tarifverhandlungen zu führen.

In dem Offenen Brief beklagen die Coburger Musiker die "unzumutbaren Arbeitsbedingungen" in Bad Kissingen. Man fordere Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) und Staatsbad-Geschäftsführerin Sylvie Thormann auf, Tarifverhandlungen mit der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) aufzunehmen. "Die fatale öffentliche Wahrnehmung und die unwürdige Behandlung der Musikerinnen und Musiker sind für die gesamte bayerische Kultur- und Orchesterlandschaft beschämend", heißt es in dem Brief.

Der Tarifkonflikt zwischen dem Orchester und der Staatsbad GmbH - ein Unternehmen, das der Stadt Bad Kissingen mehrheitlich gehört, zusammen mit dem Freistaat Bayern - dauert schon länger. Die Musiker bestehen darauf, sich bei den Tarifverhandlungen von der DOV vertreten zu lassen, doch die Staatsbad GmbH setzt dagegen auf Einzelgespräche mit den Musikern. Man habe den Beschäftigten ein "faires und sorgsam austariertes Maßnahmenpaket" vorgelegt, erläuterte OB Vogel jüngst.

Die Schilderungen, wie Arbeitsbedingungen und Löhne bei der Staatsbad Philharmonie sind, gehen weit auseinander. Intendant und OB berichten berichten von Durchschnittslöhnen von monatlich 3.000 Euro - Sonderzahlungen oder Feiertagszuschläge gibt es keine, dabei spielen die Bad Kissinger Musiker mit Ausnahme des Karfreitags an jedem Feiertag. Vor kurzem erst hatten auch Mitglieder der Staatsphilharmonie Nürnberg die Bad Kissinger mit einem Offenen Brief an den OB unterstützt.