Der Menstruationszyklus von Frauen hängt einer neuen Studie eines Forscherteams aus Würzburg, München, Buenos Aires und den USA zufolge durchaus mit den Mondzyklen zusammen.

Die Wissenschaftler kommen zu den Ergebnis, dass das menschliche Fortpflanzungsverhalten und der Zyklus der Frauen noch in der Antike weitgehend synchron mit den Mondzyklen waren, teilte die Universität Würzburg mit.

Moderne Lebensgewohnheiten sowie künstliches Licht haben diesen Gleichtakt heute aber weitgehend verändert. Die Ergebnisse dieser neuen Studie wurden online in der Fachzeitschrift "Science Advances" veröffentlicht.

22 Frauen haben führen 32 Jahre lang Tagebuch

Basis der Studie sind die Verläufe der Menstruationszyklen von 22 Frauen, die darüber teils 32 Jahre lang Tagebuch geführt haben, sagt die Würzburger Chronobiologie-Professorin Charlotte Förster.

Laut dem Forschungsteam wurde dieser Ansatz "zur Auswertung solcher Langzeitdaten" bisher nicht genutzt, sagte die Inhaberin des Lehrstuhls für Neurobiologie und Genetik.

Die Mondzyklen beeinflussen den Menstruationszyklus 

Menstruationszyklen seien mit den drei Mondzyklen verglichen worden: Dem Wechsel zwischen Voll- und Neumond, der Position des Mondes "relativ zum Äquator" sowie seiner elliptischen Bahn um die Erde - also wie nah oder fern er der Erde gerade tatsächlich ist.

"Alle drei Mondzyklen beeinflussen das Einsetzen der Menstruation bei Frauen", sagen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Das nächtliche Mondlicht scheint dabei der stärkste Taktgeber zu sein, aber auch die Gravitationskräfte des Mondes spielen eine Rolle.

Künstliches Licht und besondere Mond-Konstellationen scheinen Einfluss zu haben

Bei Frauen bis 35 ist die Menstruation dabei häufiger mit den Mondzyklen synchron als bei älteren Frauen - Frauen, die typische "Nachteulen" seien, entsprechend lange künstliches Licht brennen lassen und sich dadurch recht deutlich vom natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus entfernen, zeigen der Studie zufolge "keine offensichtliche Synchronisation mit dem Mond", hieß es.

Die drei Mondzyklen verstärken sich der Studie zufolge auch, wenn sie in besonderen Konstellationen zueinander treten. So seien in den zweiten Hälften der Jahre 1961, 1979, 1997 und 2015 die Menstruationszyklen bei sieben von neun Frauen synchron mit dem Wechsel von Voll- und Neumond gewesen.

Datenbasis soll per Handy-App verbreitert werden

Dieses Intervall von 18 Jahren entspreche exakt dem Rhythmus, in dem sich die drei Mondzyklen zu ganz besonderen Konstellationen kombinieren.

Eine Schwäche hat die Studie nach Angabe der Forscher selbst: die relativ geringe Zahl der untersuchten Frauen. Daher soll die Datenbasis mit einer Handy-App künftig verbreitert werden.