"Wenn bei der sozialen Infrastruktur Ressourcen eingespart werden, trifft dies die Gesellschaft auf allen Ebenen", betonte die Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege, Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner, in einer Pressemitteilung vom Freitag.

Das soziale Gleichgewicht sei die Grundlage für eine stabile und zukunftsfähige Gesellschaft. Bayern könne nur funktionieren, wenn es ausreichend Kinderbetreuungsplätze gebe sowie gute Pflege und Unterstützung für Menschen in Not.

Soziale Themen in Fokus der Koalitionsverhandlungen

Wo Menschen sich benachteiligt fühlten, gerate der gesellschaftliche Zusammenhalt ins Wanken, sagte Weingärtner weiter: "Das Ergebnis sehen wir im Rechtsruck im neu gewählten Landtag, der unsere Gesellschaft massiv in Gefahr bringt."

Ministerpräsident Markus Söder habe nach der Wahl versichert, dass "ein demokratisches, ein stabiles und ein gutes Bayern auch in diesen schweren Zeiten erhalten bleibt". Nun müssten die künftigen Regierungsparteien gemeinsam dafür Sorge tragen, dass dieses Ziel auch umgesetzt werde.

Migrationspolitik

Mit Blick auf die Migrationspolitik erklärte die Diakonie-Chefin, dass pauschale Lösungen zur Abschiebung von Asylbewerbern nicht sinnvoll seien. Durch die Arbeit im Bereich Migration und Integration kenne die Wohlfahrtspflege die Fluchtgründe von Schutzsuchenden aus erster Hand. "Hier ist ein sehr differenzierter Blick auf die einzelnen Schicksale zu richten", betonte Weingärtner.

In der Freien Wohlfahrtspflege Bayern sind das Rotes Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt, der Landes-Caritasverband, die Diakonie, der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden und der Paritätische Wohlfahrtsverband organisiert. Die Verbände erbringen nach eigenen Angaben rund 75 Prozent aller sozialen Dienstleistungen in Bayern.

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