16 junge Menschen ab 14 Jahren aus dem Landkreis Ansbach und der Stadt Nürnberg sind in diesem Schuljahr auf ehrenamtlicher Mission in Kindertagesstätten unterwegs. Im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Schuljahres (FSSJ) haben sie sich vom Sozialunternehmen Diakoneo Neuendettelsau zu sogenannten Sprachbuddys ausbilden lassen. Denise Kapp von den Diensten für Ehrenamtliche bei Diakoneo begleitet die Jugendlichen während ihres gesamten Einsatzes.

Frau Kapp, was machen die Schülerinnen und Schüler als Sprachbuddys in den Kitas?

Denise Kapp: Sie gehen in die Einrichtungen und lesen den Kindern vor. Damit bringen sie ihnen das Lesen und die Sprache spielerisch nahe. Jede und jeder Jugendliche hat eine feste Einrichtung und ist dort im Schnitt zwei Stunden in der Woche aktiv. Das Ganze findet außerhalb der Schulzeit statt, ist also rein ehrenamtlich.

Vor Kurzem wurden die Jugendlichen in einem Workshop auf ihre Aufgabe vorbereitet. Was haben sie gelernt?

Wir haben zunächst mit ihnen erarbeitet, was gutes Vorlesen ausmacht. Das ging von Betonung bis zu den Materialien, die man einsetzen kann. Sie bekommen große Handpuppen, die uns von unserem Partner, der Stiftung Kinderförderung von Playmobil, zur Verfügung gestellt werden. Diese Puppe nehmen sie immer mit in die Kita und erschaffen damit ein Ritual. So wissen die Kinder, dass ihnen jetzt vorgelesen wird. Wir haben im Workshop auch das Vorlesen geübt und alle haben Feedback bekommen. Das war sehr konstruktiv.

"Die Schülerinnen und Schülern erlangen dabei auch soziale Kompetenz"

Was bringt das FSSJ den Einrichtungen und den Jugendlichen?

Die Jugendlichen verbringen 80 Stunden ehrenamtlicher Arbeit innerhalb eines Schuljahres und können dabei die Einrichtung frei wählen. Es gibt alles vom Seniorenheim über die Tafel bis zum Roten Kreuz. Es ist für sie eine Möglichkeit zur Berufsorientierung, sie erhalten auch ein individuelles Zeugnis. Wer als Sprachbuddy aktiv ist, bekommt noch ein zusätzliches Zertifikat dafür. Die Schülerinnen und Schülern erlangen dabei natürlich auch soziale Kompetenz. Und für die Einrichtungen ist es ein großer Vorteil, weil wir die Jugendlichen geschult dort hinschicken und sie schon wissen, womit sie unterstützen können.

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