Wie Pfarrer Martin Kraus berichtet, besteht die "Lichtbringer-Aktion der Konfis" aus zwei Teilen: Zunächst besuchen die Konfirmandinnen und Konfirmanden die Tafel, um sich dort deren Arbeit erklären zu lassen – dabei übergeben sie auch jedes Jahr 130 individuell gestaltete Geschenktüten an Kinder, die Kunden bei der Tafel sind.

Im zweiten Teil gehen die Konfis zu dritt mit dem Friedenslicht aus Bethlehem von Haustür zu Haustüre und sagen dort ein Gedicht auf, das die Aktion erklärt: "Wir kommen von der Kirche her, wir sind die Konfis bitte sehr/ wir sammeln für den guten Zweck, wir ham‘ das Herz am rechten Fleck/ die Rother Tafel kriegt das Geld, wir woll’n eine gerechte Welt/ dies Licht, das soll euch Frieden zeigen, und Gottes Segen bei euch bleiben/ – so die erste von drei Strophen des Gedichts.

Anschließend übergeben die Konfis eine Kerze, deren Flamme am Friedenslicht entzündet wurde und freuen sich über eine Spende für die Tafel.

Konfirmanden setzen sich mit Armut und Ehrenamt auseinander

Pfarrer Kraus stellt den mehrfachen Nutzen des Projekts heraus: Die Konfis setzen sich mit dem Thema Armut auseinander, lernen, dass auch sie selbst tätig werden können. Auch gehört erstmal eine gewisse Überwindung dazu, an einer fremden Türe zu klingeln und ein Gedicht aufzusagen. Später sind dann alle stolz, dass sie es gemacht haben und mit so viel Geld die Tafel unterstützen können.

Gleichzeitig berührt der unerwartete Kontakt an den Haustüren sowohl die Konfis als auch die Menschen, denen das Friedenslicht übergeben wird. Fast jede Konfi-Gruppe konnte davon erzählen, dass sie auf alleinstehende Menschen getroffen sind, die sich mit Tränen in den Augen für das Licht und den Segen bedankt haben. So soll jedem Konfi klar werden, dass Ehrenamt Spaß aber auch Erfüllung bringen kann.

Es sei schon eine große Aktion, bei der auch Konfi-Eltern und weitere Ehrenamtliche beteiligt sind und die von den Konfis auch Einiges abverlangt, so der Pfarrer, aber der Segen und das Gute, das von der Aktion ausgeht, seien es wert.

Und so ist vor oder nach Weihnachten jeder Konfi insgesamt vier Stunden unterwegs – ein bisschen wie Sternsingen auf Evangelisch. Begleitet wird die Aktion, für die der Bürgermeister und auch schon mal der Landrat die Schirmherrschaft übernommen haben, auf dem Social-Media-Kanal von Pfarrer Martin Kraus.

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