Das Forschungsprojekt NIKA (Nutzerzentrierte Interaktionsgestaltung für kontextsensitive und akzeptable Roboter) hat drei Jahre lang die Akzeptanz von Robotik in der Pflege untersucht. Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg, das das Projekt koordiniert, hat in Stuttgart eine Bilanz vorgestellt.
Dieser zufolge kann ein Roboter das Gespräch und menschliche Zuwendung nicht ersetzen, jedoch zur Aktivierung und Unterhaltung im Rahmen der Betreuung beitragen. An dem Projekt ist auch das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) in Augsburg beteiligt.
So müssen soziale Roboter programmiert werden
NIKA untersuchte, wie Roboter aussehen müssen, damit sie von älteren Menschen akzeptiert werden, wie die Maschinen sich verhalten und wie sie Emotionen zum Ausdruck bringen sollen. Als Ergebnis sei ein Repertoire an Verhaltensweisen entstanden, mit dem künftig soziale Roboter für den Einsatz in der Pflege programmiert werden können, teilte das Wohlfahrtswerk mit.
Die an dem Projekt beteiligten Bewohnerinnen und Bewohner eines Wohn- und Pflegezentrums entschieden sich bei der Wahl zwischen tierischem, menschlichem oder abstraktem Aussehen für den humanoiden Roboter "Pepper". Er ist in der Lage, mit Menschen in Echtzeit zu kommunizieren und kann mit ihnen zwei eigens konzipierte Spiele spielen, die auch personalisiert werden können, um gezielt Erinnerungen zu aktivieren.
Das wünschen sich die Bewohner
"Die teilnehmenden Bewohner wünschten sich Roboter, die auf unterschiedliche Art motivieren und auch mal ein Späßchen machen", erklärte Tibor Vetter, beim Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg verantwortlich für das Projekt. Apathie entgegenzuwirken und zu körperlicher und geistiger Aktivität anzuregen, könnte zumindest teilweise auch durch Roboter unterstützt werden.
Bis es so weit sei, dass Roboter mit Menschen etwa komplexere Dialoge führen können, um für den Nutzer empathischer und glaubwürdiger zu wirken, würden noch viele weitere Forschungsprojekte nötig sein, bilanzierte das Forscherteam. Gearbeitet werden müsse unter anderem auch an der Bedienfreundlichkeit.