Sie hätten es eigentlich gar nicht schöner haben können: Adam und Eva leben im Paradies, müssen sich um nichts kümmern. Es gab nur eine einzige Regel, die Gott aufgestellt hatte:
"Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben."
Sie haben es nicht ausgehalten. Versagt. Und wurden bestraft. Gott ließ sie zwar nicht sofort sterben, aber mit dem bequemen Paradiesleben war es vorbei. Von nun an sollten die Menschen in ein Leben mit Mühen hineingeboren werden, an dessen Ende der Tod steht. Die Sehnsucht nach dem Paradies hat der Mensch noch immer.
Doch war die Vertreibung daraus wirklich ein Unglück? Das Paradiesleben war ein Leben in Unschuld aber auch Unwissenheit. Man könnte die Vertreibung daraus auch anders sehen: Adam wurde durch seinen Ungehorsam erst zu einem selbstverantwortlichen, denkenden und erkennenden Menschen.
Bibeltext zu Adam und Eva
Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten? Da sprach die Frau zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten; aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, dass ihr nicht sterbet!
Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. mUnd die Frau sah, dass von dem Baum gut zu essen wäre und dass er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte.
Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß. Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.
(Lutherbibel 1984, 1. Mose 3)