Besinnung ist das große Stichwort am Buß- und Bettag. Da sollen die Menschen nämlich einmal einfach mitten in der Woche zur Ruhe kommen, findet Pfarrerin Martina Rogler.  "Unsere Zeit ist so schnelllebig und man ist so viel abgelenkt. Da tut es gut, einfach einen Tag zu haben, an dem man selber bei sich bleiben und über sich nachdenken darf."

Wo liegen die dunklen Seiten in meinem Leben?

Auch wenn der Name Buß- und Bettag etwas altmodisch klingt – die Bedeutung ist doch sehr modern: wer eine Reise in eine unbekannte Gegend macht, muss immer mal anhalten, auf die Karte schauen ob er noch auf der richtigen Spur ist. Und so ist das auch beim eigenen Leben: "Wo liegen denn die dunklen Seiten in meinem Leben, über die ich eigentlich mal nachdenken sollte? Wo sind denn die Leute, die ich eigentlich hasse wie die Pest, aber gestehe mir das nicht ein? Solche Fragen helfen dabei, sich klar zu werden an einem Tag, an dem man sich mit sich selbst beschäftigen darf.", findet Rogler. Und man könnte dann auch möglicherweise sein Leben oder den derzeitigen Lebensweg  ändern, die Richtung nachjustieren.

Räume des Schweigens, gute Musik, vielleicht den ein oder anderen Gedankenanstoß, ohne zugetextet zu werden. Mehr braucht es am Buß- und Bettag nicht.  So könnte der fast verschwundene Feiertag allen Menschen guttun – übrigens egal woran sie glauben.