Das Goldene Kalb - 2. Mose 32

Die berühmteste Goldgeschichte der Bibel spielt während der Wüstenwanderung der Israeliten. Mose war auf den Berg Sinai verschwunden; das Volk wurde unruhig und flehte Aaron an, ein Gottesbild herzustellen. In den damaligen Religionen wurden Götter oft durch Stierbilder symbolisiert. So eines will auch Aaron modellieren. Also befiehlt er den Bittenden: "Reißt ab die goldenen Ohrringe an den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter und bringt sie zu mir!" Er schmilzt das Gold ein und gießt daraus ein goldenes Kalb. Dem Volk präsentiert er es mit den Worten: "Das ist dein Gott, Israel, der dich aus Ägyptenland geführt hat!" Orgastisch tanzen die Israeliten um das goldene Kalb, essen und trinken und "treiben ihre Lust". Mose ist - wie Gott - empört darüber. Die Strafe fällt unverhältnismäßig grausam aus: 3000 Menschen müssen sterben. (2. Mose 32)

"Wer Gold hat, der reiße es ab und gebe es mir. Und ich warf es ins Feuer; daraus ist das Kalb geworden."

Götzen aus Gold - 5. Mose 7, 25; Psalm 115, 4; Hosea 2, 10; 8, 4

Nicht nur Geistern, sondern auch den falschen Göttern anderer Völker wurden dämonische Kräfte zugetraut. Um diese Kräfte zu brechen, wird das Volk Israel aufgefordert, alle fremden Götterbilder zu verbrennen. Und das ist noch nicht alles - auch das Gold oder Silber, aus dem einige der Statuen gemacht waren, sollte nicht weiterverwendet werden. Du sollst "solchen Gräuel nicht in dein Haus bringen", heißt es da, "damit du nicht dem Bann verfällst wie jene, sondern du sollst Ekel und Abscheu davor haben; denn es steht unter dem Bann." Die goldenen Götzen scheinen eine Versuchung geblieben zu sein. "Ihre Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht", betet der Psalmist. Der Prophet Hosea protestiert ebenfalls gegen die Goldgötzen. Er weist darauf hin, dass das Gold, aus dem die Möchtegerngötter gemacht wurden, von Gott erschaffen wurde. (5. Mose 7, 25, Psalm 115, 4, Hosea 2, 10)

"Aus ihrem Silber und Gold machen sie Götzen, damit sie ja bald ausgerottet werden."

Goldene Mäuse für Gaza - 1. Samuel 6, 13-18

Da staunten die Bauern in Beth Schemesch nicht schlecht: Auf einem Gespann, gezogen von zwei laut brüllenden Kühen, rollte das Heiligtum Israels durch ihr Dorf! Danach werden die Kühe als Brandopfer dargebracht und die Lade, die die Steintafeln mit den Zehn Geboten bewahrt, auf einen Stein gestellt. Nicht nur die Israeliten, auch der Philister-Fürst aus Gaza ist arg beeindruckt. Das zeigen er und seine Mit-Regenten in Form von seltsamen Goldgaben. (1. Samuel 6, 13-18)

"Dies sind die goldenen Beulen, die die Philister dem Herrn als Sühnegabe erstatteten: für Aschdod eine, für Gaza eine."

Was ist kostbarer als Gold? - 1. Timotheus 2, 9; 1. Petrus 1, 7.18;

Rein finanziell gesehen mag Gold das Kostbarste sein. Doch gibt es Tugenden und Gnadengaben, die noch wertvoller sind. Zum Beispiel sollen Frauen sich lieber mit "Anstand und Zucht" schmücken als mit Perlen und Goldschmuck. Am Ende, im Jüngsten Gericht, wird der Glaube als kostbarer befunden "als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird". Der erste Petrusbrief liefert eine plausible Erklärung dafür: Die Menschen wurden nicht durch Silber und Gold von ihren Sünden erlöst, sondern "mit teurem Blut Christi". (1. Timotheus 2, 9, 1. Petrus 1, 7)

"Ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise."

Worte auf der Goldwaage - Jesus Sirach 21, 27; 28, 29

Da Gold so kostbar ist, achteten schon die Menschen in biblischen Zeiten genauestens auf dessen Gewicht. Goldwaagen waren schon damals äußerst präzise. Deshalb nutzt Weisheitslehrer Jesus Sirach diese Waagen für ein Sinnbild. Offensichtlich war er vom Geschwätz seiner Mitmenschen genervt. Ihnen schreibt er ins Stammbuch: "Du wägst dein Silber und Gold, bevor du es aufbewahrst; warum wägst du nicht auch deine Worte auf der Goldwaage?" Der Spruch setzte sich durch und wird bis heute als Redensart gebraucht. (Jesus Sirach 21, 27)

"Die Schwätzer reden, wovon sie nichts verstehen; die Weisen aber wägen ihre Worte mit der Goldwaage."

Gold, Weihrauch und Myrrhe - Matthäus 2, 1-11

Viel tragen wollten die drei Weisen aus dem Morgenland nicht, als sie aufbrachen und dem Stern folgten. Er würde ihnen zeigen, wo der Messias geboren ist. In Bethlehem finden sie "das Kindlein mit Maria, seiner Mutter", sie fallen auf die Knie, beten Jesus an und überreichen ihm ihre symbolträchtigen Geschenke: Gold als Zeichen des wahren Reichtums; Weihrauch, ein weißes Baumharz, das im Jerusalemer Tempel als Rauchopfer dargebracht wurde; und Myrrhe, ein Balsam aus Baumharz, das als heiliges Salböl gilt. (Matthäus 2, 1-11)

"Und sie fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf."

Die goldene Stadt - Offenbarung 21, 18.21

Das "neue Jerusalem", das der Visionär Johannes am Ende aller Zeiten sieht, ist aus reinem Gold errichtet. Eingefasst ist die Stadt in "Mauerwerk aus Jaspis". Die Gebäude bestehen aus Gold, "durchscheinend wie Glas." Erleuchtet wird das wie eine Fata Morgana wirkende Ensemble von der "Herrlichkeit Gottes … ihre Leuchte ist das Lamm." (Offenbarung 21, 18)

"Der Marktplatz der Stadt war aus reinem Gold wie durchscheinendes Glas."