Ein Novembertag in meiner Kindheit. Die Verwandtschaft kommt zusammen, ungefähr zu zehnt, ich bin der Jüngste – und dann gehen wir auf den Friedhof und besuchen Gräber der Familie. Man zündet eine Kerze an, schweigt einen kurzen Moment. Und beim Gehen unterwegs wird es heiter.
Weißt du noch? … Der Onkel, der Metzger war und so gute Weißwürst g‘macht hat… Die Urgroßmutter mit dem Bauernhof und den 11 Kindern, von der wir alle abstammen… Die Tante Anni mit ihren markigen Sprüchen wie: "Bei mir braucht mal niemand auf den Friedhof rennen und Blumen mitschleifen. Da hab i nix mehr davon." Alle lachen. Und wir sind jedes Jahr wieder hingegangen. Und manchmal sind die Gespräche auch richtig tief geworden.
Ich war da gern als Kind dabei, habe diese Geschichten und Eindrücke aufgesogen. Und es ist mir bis heute wichtig, auf den Friedhof zu gehen. Auch ohne viel Verwandtschaft und ohne Gedenktage im November. Manchmal nur mit einem oder zwei sehr nahen Menschen. Manchmal geh ich auch einfach mal allein, weil ich spür:
"Ich brauch das jetzt". Zeit für mich. So wie ich manchmal auch in eine Kirche gehe, um Zeit für mich zu haben. Auf den Friedhof gehen ist für mich eine geistliche Übung, wie Meditieren oder Singen. Friedhöfe und Gräber haben so viel zu erzählen: Ich nehme mir Zeit, ich lese Namen, Geburtstage, Todestage. Ich betrachte Grabsteine, Blumen und Bäume, die Eichhörnchen dazwischen, die Fotos an den Gräbern. Lasse alles in Ruhe auf mich wirken und verbinde es mit eigenen Erinnerungen.
Da liest du einen Namen. Liselotte heißt da jemand. Eine Liselotte gab‘s auch in deinem Leben. Dieser Mann hatte am selben Tag Geburtstag wie du. Diese Frau war jünger als du und ist schon gestorben. Und diese Dame hat wohl ihre ganze Familie überlebt… wie sich das wohl anfühlt…
Auf dem Friedhof kommt mir der Tod nahe näher als sonst. Und gleichzeitig spüre ich hier: Du bist lebendig. Du lebst jetzt, du bist endlich und einmalig.
"Wie bei einem Gespräch an der Haustür können wir hier mit unseren Verstorbenen sprechen, ihnen von uns erzählen, Freude und sorge mitteilen. Leider vor verschlossener Tür. Dennoch tröstet diese Verbindung. Das Grab der Angehörigen ist … die Schnittstelle zwischen dem Jenseits und dem eigenen Leben." Das sagt Kai Schuster, Architekt und Psychologe.
Mir gefällt dieses Bild: Ein Grab ist wie eine Haustür, die verschlossen ist. Und hinter dieser Tür, im Haus, zuhause, sind unsere Toten. Hinter dieser Tür ist eine andere Wirklichkeit. Ein "Jenseits" –Die Tür ist verschlossen. Aber immerhin gibt es diese Tür. Ein fester Ort für meine Trauer und meine Erinnerungen. An dieser Tür kann ich sprechen mit denen und dem dahinter. Mit den Toten sprechen ist für den Psychologen ganz normal.
Viele Trauernde machen das. Ich mach das auch manchmal, am Grab meiner Eltern und meiner Großeltern: Ich erzähl ihnen etwas, und das fühlt sich irgendwie gut und richtig für mich an. Es kommt keine Antwort, aber manchmal gibt es so ein Gefühl wie "gehört-werden,", gesehen werden, Zwiesprache, Getröstet-Werden. Ein Grab - die letzte Adresse und Haustür eines Menschen. Auch wenn sie verschlossen bleibt, fühlt es sich manchmal so an: Da ist ein kleiner feiner Spalt offen in der geschlossenen Tür.
Am Grab von Lazarus
Heute höre ich mit Ihnen auf eine Grabgeschichte aus der Bibel. Sie steht im Johannesevangelium. Da ist Lazarus, der Bruder von Marta und Maria, ein ganz wichtiger lieber Freund von Jesus. Er liebt ihn. Und hat mit diesen Geschwistern eine tiefe Verbindung.
Lazarus wird plötzlich krank. Die Schwestern verständigen Jesus, es ist ernst mit Lazarus. Und das bringt Jesus völlig aus der Fassung. Es folgt ein tiefes und auch konfuses Gespräch mit seinen Jüngern. Aber zu Lazarus gehen, nach Bethanien, ganz in der Nähe – das schafft Jesus nicht. Und dann geht es ganz schnell: Lazarus stirbt. Ohne, dass sich Jesus und Lazarus nochmal sehen konnten. Erst jetzt bricht Jesus nach Bethanien auf…
Jesus ging also und fand, dass Lazarus schon vier Tage im Grab war. Bethanien war nahe bei Jerusalem, etwa drei Kilometer entfernt. Viele von den Menschen aus ihrem Volk waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen des Bruders zu trösten. Als Marta nun hörte, Jesus würde kommen, ging sie ihm entgegen. Maria aber blieb im Haus sitzen. Marta nun sagte zu Jesus: "Rabbi, wenn du hier gewesen wärst, wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Was auch immer du von Gott erbittest, wird Gott dir geben." Jesus sagte ihr: "Dein Bruder wird auferstehen!" Marta sagte ihm: "Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am letzten Tag." Jesus sagte ihr: "Ich bin die Auferstehung und das Leben: Alle, die an mich glauben, werden leben, auch wenn sie sterben; und alle, die leben und an mich glauben, werden bis in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das?" Sagt sie ihm: "Ja, Rabbi, ich glaube, dass du der Messias bist, der Erwählte Gottes, der in die Welt kommt." (Joh 11,17-27)
Die Welt steht kopf in Bethanien, auch noch ein paar Tage nach der Beerdigung von Lazarus. Sehr viele weinen. Und da ist ein heftiger Vorwurf im Raum: Jesus, du kommst zu spät. Es ist vorbei. Warum bist du nicht rechtzeitig gekommen? Wo war Gott? Wäre Gott da gewesen, wäre Lazarus nicht gestorben.
Jesus ist emotional ziemlich durch den Wind.
Als Jesus sie weinen sah – und auch die anderen Jüdinnen und Juden, die mit ihr gekommen waren, weinten –, war er innerlich aufgewühlt und erschüttert und sagte: "Wo habt ihr ihn hingelegt?" Sie sagten ihm: "Rabbi, komm und sieh!" Jesus weinte. Da sagten die anderen jüdischen Menschen: "Sieh, wie er ihn geliebt hat." (Joh 11, 33-36)
Jesus weint – aus Liebe.
Und die Geschichte geht so weiter: Er geht an das Grab seines Freundes, ruft: Lazarus, komm heraus. Und Lazarus, vier Tage schon bestattet, der Körper verwest schon und riecht, Lazarus kommt heraus, mit Binden, so, wie man ihn bestattet hat.
Die Auferweckung eines Toten. Ziemlich crazy, oder? Wenn ich die Geschichte beim Wort nehme, verstört sie mich mehr, als dass sie mich froh macht. Ein toter und schon bestatteter Körper wird ins Leben zurück geholt von einem sehr mächtigen Jesus. … Viele deuten diese Auferweckung als Wunder, als Zeichen. Für mich bedeutet es etwas Anderes: Lazarus kehrt in sein irdisches, altes Leben zurück, und ich stelle mir vor: Mit einem ziemlichen Schock. Mit einem veränderten Bewusstsein. Mit einem neuen Lebensgefühl. Komm raus, leb dein Leben ganz bewusst, jeder Tag ist kostbar und geschenkt.
Das Wunder, das Wunderbare begegnet mir an anderer Stelle. Das Wunder ist für mich: der trauernde und liebende Jesus. Der Christus, - das ist einer wie wir, mit Emotionen und Gefühlschaos. Und auch mal dünnhäutig, verletzlich, bedürftig. Der Sohn Gottes hat seinen Freund geliebt – und ist nun ein trauernder Angehöriger, man umarmt ihn, sagt "Tut mir so leid, dass dein Freund gestorben ist". Jesus bricht in Tränen aus. Er weint. Und geht an das Grab seines Freundes. Er will noch einmal seinem Körper nahe sein, den er früher berührt, umarmt, gestreichelt hat. Es tut Jesus und allen gut, dass es dieses Grab gibt.
Worte, die an Gräbern gesprochen werden, sind manchmal besonders tief, persönlich, ehrlich. Man sagt und zeigt etwas davon, wer man eigentlich ist.
"Du bist der Messias, der Christus" sagt Marta und zeigt damit: Ich bin deine Jüngerin, eine Apostelin. Und Jesus sagt über sich: "Ich bin die Auferstehung und das Leben". Ein Hammersatz. "Ich bin das Leben" Vielleicht das steilste, was Jesus sagt und was je über "Leben" gesagt wurde. Leben, das ist kein Begriff, keine Idee. Leben ist auch mehr als mein Leben und deines. Leben ist - dieser Mensch. Dieser Jehoschua von Nazareth, der weint und liebt, der predigt und auch mal zornig und mal dünnhäutig ist, der stirbt und aufersteht und am Grab seines Freundes über sich sagt: Ich bin das Leben.
Was für ein wunderschönes Wort: Ich bin das Leben! Mein Leben hat mit diesem Leben zu tun. Gottes Dasein in meinem Dasein: Ein Miteinander und Ineinander, manchmal auch Nebeneinander, ein Durcheinander, aber nie ohne einander.
Besondere Gräber und ihre Geschichten
Ich nehme Sie jetzt mit zu drei Gräbern. Die Menschen, die dort bestattet sind, kannte ich gar nicht. Aber sie erzählen uns von sich – und von uns. Sie erzählen vom Satz, den Jesus am Grab von Lazarus sagt: Ich bin das Leben.
Ein Grab auf dem alten Matthäus-Kirchhof in Berlin. Früher mal ein großes Familiengrab, der alte Stein ist aus dem 19. Jahrhundert: es gibt Säulen, ein Relief mit einer liegenden Frauenfigur darüber, vielleicht eine Nixe oder ein Engel. Einige Kerzen brennen, frische Blumen stehen da. Das Denkmal ist frisch renoviert. Über den alten Inschriften sind jetzt neue Platten mit vielen Namen. Menschen, die mit HIV gelebt haben und gestorben sind. Denkmal PositHIV heißt der Ort.
Bei einer Berlinreise entdecke ich diesen Ort. Ich stehe davor, lese die Namen und Lebensdaten. Deutlich mehr Männer als Frauen. Viele sind jung gestorben. Zu diesem Grab gibt es eine Homepage. Dort kann ich Namen anklicken und die Trauerreden nachlesen, ich mach das auf meinem Smartphone und so erfahre ich Geschichten zu den Namen. Da ist Christa, Chrissy genannt, kurz nach dem Krieg geboren, die Mutter Polin, der Vater war bei der deutschen Wehrmacht, eine schwierige Kindheit. Sie heiratet jung, wird Hausfrau und Mutter, doch das geht nicht gut.
Die Ehe wird geschieden, es folgen Krankheiten und auch eine Sucht. Mutter und Tochter verlieren den Kontakt - und finden sich doch wieder. Chrissi sehnt sich nach Freiheit und nach der Buntheit des Lebens. Eine Sehnsucht, die ich auch kenne. Und ich nehme tolle Gedanken aus dieser Rede mit: "Gib nie auf, dich dem Abenteuer Menschsein zu stellen." Und: "Auf manchem Sumpf gedeihen die prächtigsten Orchideen."
Ich klicke noch einen Namen an. Hans-Peter. Früher war er mit einer Frau verheiratet und hat eine Tochter, dann lebt er offen schwul, sein Partner heißt Eugen - er lebt promisk und ist überzeugter Katholik, vor allem ein Freund der katholischen Liturgie. Er war in Talkshows unterwegs, in Lederkluft und Holzfällerhemd, hat Bücher geschrieben, viel auch über Religion und Mystik. Ein Aktivist der Aidshilfe und ein Mensch, der gern gebetet hat. Lauter Themen, die für manche sehr ungewohnt klingen, nicht zusammenpassen. Ich bestelle mir ein Buch von ihm. Und ich nehme mit: Da hat jemand gelebt, genossen, ausgekostet, was in ihn an Begabungen gelegt war. Da hat jemand scheinbare Widersprüche in sich versöhnt. Ich staune, weil ich weiß: Versöhnung der Widersprüche in einem selbst – ist eine Lebensaufgabe.
Das Denkmal PositHIV ist auch ein gesellschaftliches Denkmal: Gegen Ausgrenzung, für Solidarität. Für politische Verantwortung. Die Toten und ihre Geschichten mahnen: Schütz die Freiheit jedes Menschen. Schweig nicht, wenn gehetzt und gemobbt wird. Sei solidarisch mit denen, die ausgegrenzt werden. Sei achtsam, der Ruck nach Rechts in Politik und Gesellschaft ist gefährlich und schadet jeder und jedem, auch dir.
Das nächste Grab: Ein Gräberfeld für Sternenkinder, es gibt sie heute auf vielen Friedhöfen. Kinder, die vor oder während oder bald nach der Geburt gestorben sind. Ein werdendes Leben hört auf, bevor es gelebt hat. In meiner Familie gab es auch Sternenkinder, in jeder Generation. Wenn ein werdendes Leben, ein Kind stirbt, ist das unendlich traurig.
Gräber von Kindern erinnern mich auch an eigenes ungelebtes Leben, an Lieben und Sehnen, das unerfüllt blieb, vielleicht für immer.
Mich berührt der Schmuck dieser Gräber: Heiter, mit Spielzeug, selbst gemalten Bildern, Teddybären, Windrädern in Regenbogenfarben. Traurig und doch heiter und leicht. Kindlich und echt. Kleine Haustüren zwischen dem Jenseits und meinem Leben. Und hinter der Haustür – im Himmel, bei Gott, - ist es hoffentlich auch heiter, leicht, fröhlich: Tränen trocknen, alte Wunden tun nicht mehr weh. Und jedes Leben wird gesehen, geliebt und umarmt.
Wir hören Musik, die John Rutter komponiert hat, ein englischer Komponist. Es ist die Musik eines Trauernden. Die Musik heißt "Mass of the children", Kindermesse. John Rutter hat sie zur Erinnerung an seinen verstorbenen Sohn Christopher komponiert. Christopher wurde 19 Jahre alt. Ein drittes Gräberfeld, zu dem ich Sie mitnehme.
Eine große Wiese auf einem Friedhof in München. Lauter kleine viereckige Steine liegen auf dem Boden. Auf jedem Stein ein Name. Überall dasselbe Sterbedatum. ein Tag vor 80 Jahren. Manchmal steht das Alter dabei. 80 Jahre. 60 Jahre. Ein Jahr. 11 Jahre. Die Menschen, sind bei einem Luftangriff gestorben, alle auf einmal.
Ich stehe mit meinem zweijährigen Sohn vor der Wiese. Gerade beginnt eine Gedenkfeier, mit Politikern, Kirchenvertretern, auch Charlotte Knobloch, die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde ist dabei. Und viele andere Menschen. Sie beten, trauern, denken nach. Nationalsozialismus, rechte Gedanken, Gewalt gegen Frauen, Kinder und Minderheiten – das darf nie wieder sein.
Am Rand steht eine Freundin von mir. Ihre beiden Töchter, ungefähr im Alter meines Sohnes, sind auch dabei. Als die Kinder sich sehen, steigen sie aus ihren Buggys, lachen und spielen Fangen auf dem Gräberfeld.
Wir Eltern fragen uns kurz: Darf man das? Kinder lachen und spielen lassen auf einem Kriegsgräberfeld? Vielleicht nicht zu nah an der Gemeinde. Aber warum nicht? Hier sind Kinder begraben, die vielleicht gerade gespielt haben, als die Bombe einschlug. Kinder, die heute ungefähr 80 oder 90 wären und vielleicht noch leben würden. Nie wieder Bomben!
Nicht in der Ukraine und nicht in Russland. Nicht im Gazastreifen und nicht in Israel. Nie wieder. Das spüre ich auf dem Friedhof ganz intensiv. Und das sollen Kinder und Erwachsene lernen, in jedem Alter.
Wie viele gefallene Männer, Frauen und Kinder bekommen gar kein Grab. Keine letzte Adresse. Die toten Körper werden irgendwo und irgendwie beseitigt.
Ein Grab zu haben, gehört für mich zur Menschenwürde dazu. Und kein Grab zu haben, kann für Angehörige traumatisch sein, oft über Generationen. Das kann man zu Lebzeiten nicht abschätzen. Eine letzte Adresse haben, wenigstens für eine bestimmte Zeit, und dazu beitragen, dass die nächsten Generationen etwas erfahren und für ihr Leben mitnehmen können – das finde ich wichtig.
Deshalb bin ich sehr dafür, dass Friedhöfe und Gräber mehr geschätzt werden.
Das Leben lieben
Ich versteh, dass sich viele auf Friedhöfen fremdfühlen und dort nicht ihre Lieben beerdigen wollen. Wenn ich schon am Eingang lese, was alles verboten ist, oder was "man" nicht darf, bin ich genervt. Ich wünsche mir Schilder, auf denen steht: "Herzlich willkommen" oder "da kriegst du eine Tasse Tee und Kuchen, komm doch vorbei". Oder "Da ist jemand, der dir zuhört, wenn du möchtest". Oder "Da ist ein Spielplatz für dein Kind und dort ein Wickeltisch". Friedhöfe sollten Lebensorte sein, wo ich etwas von dem "Ich bin das Leben" spüren kann. Orte, wo neben der Trauer auch Platz für Freude und Lust am Leben ist.
"Leben und leben lassen" –das Motto einer Themenwoche und Ausstellung rund um das Sterben und Abschiednehmen im Spirituellen Zentrum St. Martin in München, wo ich als Pfarrer arbeite. Zusammen mit Stephan, einem Bestattungsunternehmer, und jungen Künstler:innen haben wir das Haus umgestaltet und neu dekoriert: Im Eingangsbereich eine wunderschön geformte weiße Urne. In der Kapelle ein leerer Sarg, dekoriert mit Zitronen, Quitten, Artischocken, Thymian, Lavendel. Es duftet – nach Kräutern und frischem Holz. Und die Stimmung in dieser Woche - alles andere als traurig oder deprimierend; eher: heiter, auch nachdenklich und es wird viel erzählt und gelacht. Bei der Eröffnungsfeier gab es Tomatensuppe und selbstgebackene Focaccia, dazu Rotwein, Weißwein, Wasser.
Und an einem Abend singen wir zusammen. "Ich liebe das Leben". Wir feiern zwischen Sarg und Weinglas, zwischen Urne und frischem Brot: Ich liebe das Leben. Das ist für mich die Botschaft des Friedhofs, genauso wie die Botschaft eines Kreißsaals, wo Babys geboren werden. Die Botschaft der Beerdigung genauso wie die Botschaft der Taufe: Ich liebe das Leben.