Der 7. Oktober 2023 markiere einen tiefen Einschnitt für Jüdinnen und Juden weltweit, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten "Wort der Landeskirche". Mit dem Massaker, das der Staat Israel nicht habe verhindern können, sei ihr Gefühl der Sicherheit verschwunden, Angst und Depression breiteten sich aus.
Auch in Deutschland und weltweit erlebten Menschen jüdischen Glaubens derzeit eine neue Welle von Bedrohungen und Gewalt.
Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel
Die Landeskirche drückte zugleich ihr Mitgefühl für die Opfer des Gazakrieges aus.
"Wir beklagen die vielen Toten, die Verletzten an Leib und Seele, die Not, die Trauer, die Angst und die Verzweiflung der Menschen dort. Wir hoffen und beten, dass die Waffen schweigen."
In solch einer schwierigen Zeit sei es Aufgabe der Kirche, den Dialog der Religionen zu stärken, um das gegenseitige Verständnis zu fördern und Feindbildern vorzubeugen.
Neben christlichen und jüdischen Gläubigen lebten in Deutschland auch viele Menschen muslimischen Glaubens. Die große Mehrheit von ihnen wolle friedlich miteinander leben.
Verhältnis zwischen Christen und Juden
Die Landeskirche betonte dabei das besondere Verhältnis zwischen Christen und Juden. Auch die bayerische Landeskirche bezeuge im Grundartikel ihrer Kirchenverfassung die bleibende Treue Gottes zum jüdischen Volk in aller Welt.
Denn die christlichen Kirchen seien aus dem biblischen Gottesvolk Israel hervorgegangen. Das Christentum habe dies über Jahrhunderte ignoriert und sich über antijüdische Feindbilder definiert.
"Es gehört zum Wesen der Kirche und zur christlichen Pflicht, am Weg des jüdischen Volkes Anteil zu nehmen. Wir stehen in einer jüdisch-christlichen Weggemeinschaft, die in Verlässlichkeit, Freundschaft und Beistand gründet", heißt es.
Bei dem Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 in Israel wurden mehr als 1.200 Menschen ermordet, rund 250 wurden in den Gazastreifen verschleppt. Etwa 100 Geiseln befinden sich noch immer in den Händen der Hamas. Das Massaker löste den Gazakrieg zwischen Israel und der Hamas aus.
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Hallo mitnander, ehrlich…
Hallo mitnander,
ehrlich gesagt es ekelt mich fast, wenn ich immer wieder von allen Seiten, auch von unserem Bundeskanzler, und nun auch von der EKD dieses Reden und Aussagen von Solidarität höre, aber Nichts passiert.
Ich bin Christ und ich weiß dass Jesus Jude war, daher fühle ich mich sehr verbunden mit dem Jüdischen Volk.
Nach dem Angriff der Hamas auf Israel vor einem Jahr habe ich mir überlegt, wie ich meine Solidarität zu dem Jüdischen Volk zeigen kann und mir im Internet eine Kipa bestellt. Die ziehe ich mir jetzt manchmal auf, wenn ich in die Stadt gehe.....
Aber ich bin allein....
Wer kennt sich da aus? Wie kann man eine Initiative starten, dass alle Christen Ihre Solidarität mit Israel dadurch zeigen, dass sie eine Kipa aufsetzen?
Stellt Euch vor die Hälfte aller Studenten kommt mit Kipa in die Uni?
Das wäre doch mal eine Solidarität.
Und wenn die Israel Gegner irgendein Zeichen an die Häuser machen, dann machen wir das auch an unsere Häuser!!!
Bitte EKD nehmt mit mir Kontakt auf, wie wir das organisieren können!
LG Michael.