In den Gebäudekomplex am Rathenauplatz, den die Landeskirche 2017 für 49 Millionen Euro gekauft hat, wollen vor allem die Evangelische Hochschule Nürnberg und die Fachakademie für Sozialpädagogik der Rummelsberger Diakonie einziehen. Außerdem haben verschiedene kirchliche Träger, die Fortbildung oder Ausbildung anbieten, Interesse signalisiert. Das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) und der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) seien ebenfalls interessiert, hieß es.

Die Synode soll mit der Verabschiedung des Haushalts auch einem Posten von fünf Millionen Euro für Vorplanungen für den Komplex zustimmen.

Ein Antrag von zwei Synodenmitgliedern, diesen Betrag aus dem Etat herauszunehmen, scheiterte am Mittwoch. Mit der Planung schaffe man die Basis für zukünftige Entscheidungen der Synode, erklärte Pietzcker. Das Geld gehe nicht verloren, wenn das Objekt ein Renditeobjekt bleibe oder wieder verkauft werde, versicherte er. Die Vorplanung steigere den Wert der Immobilie, der seit dem Kauf bereits um etwa 20 Prozent gestiegen sei.

Obwohl mit mindestens 100 Millionen Euro Sanierungskosten gerechnet wird, erklärte unter anderem Hanna Wirth aus Rosenheim, das Vorhaben berge die Chance "Menschen zu erreichen, die wir bisher nicht erreicht haben". Der Nürnberger Stadtdekan Jürgen Körnlein sagte, das neue Raumangebot in einem Evangelischen Campus Nürnberg (ECN) sei eine Ergänzung und keine Konkurrenz zu den bisherigen kirchlichen Tagungsstätten in der Stadt.

Die Kirche könne sich mit dem Gebäudekomplex auch als attraktiver Arbeitgeber darstellen.

Für die mögliche Sanierung und Umgestaltung rechnet der kirchliche Finanzchef Erich Theodor Barzen mit 25 Millionen Euro staatlichen Zuschüsse für die Evangelische Hochschule, eine Kindertagesstätte und die Fachakademie der Rummelsberger Diakonie. 25 Millionen sollen aus kirchlichen Eigenmitteln kommen, unter anderem durch den Verkauf von Immobilien. 50 Millionen will die Kirche fremdfinanzieren.