Im Schaufenster lächelt verführerisch die Schauspielerin Audrey Hepburn, darunter steht ein rotes Retro-Rennrad, daneben ein schwarz-weißes Spitzenkleid, das Oma in den 1960ern wahrscheinlich bei einem Ball oder einer Hochzeit getragen hat. Die Popup-Kirche in der Landshuter Neustadt ist vordergründig ein Vintageladen mit edlen Klamotten von den 1960ern bis heute, Schmuck, Accessoires, Hüten und Glitzerstiefeln. Aber je weiter man in den Laden kommt, desto persönlicher wird es.

Ansprechbar und Leseinsel 

In der Ansprechbar begrüßen Haupt- und Ehrenamtliche die Kunden. Mit ihnen können sie alles besprechen von einer geplanten Taufe, über Glaubens- und Lebensfragen oder einfach nur ein bisschen ratschen. Wer es ganz ruhig mag mitten in der Stadt, kann sich auf einem der Sofas auf der Leseinsel zurückziehen. Lesefutter steht dort reichlich und bunt gemischt zur Verfügung. Und ganz hinten gibt es einen größeren Raum für Vorträge, Treffen und natürlich für Andachten, die hier auch eine große Rolle spielen. 

Dass die Popup-Kirche aufmachen konnte, ist das Ergebnis einer langen Planung und vieler Unwägbarkeiten, sagt Dekanin Nina Lubomierski. "Erst kam die Pandemie dazwischen, dann fehlte der Raum, es fehlte an Menschen, die mitmachen und stellenweise fehlte auch das Geld." All das hat sich aufgelöst. Die Räume wurden gefunden, die Ware kommt vom Gebrauchtwarenhaus der Diakonie, die Erwachsenenbildung und die Gemeinden haben genügend Ehrenamtliche für die Betreuung der Gäste gefunden und das Geld kam teilweise von der Landeskirche - vom mut-Projekt, das genau solche Pläne unterstützt. Die Dekanin möchte mit der Popup-Kirche zeigen, dass Kirche mittendrin ist in der Gesellschaft und auch während der Pandemie nie weg war. 

Wir müssen raus aus unseren Mauern

Am 31.Oktober ist wieder Schluss mit der Popup-Kirche. Danach werden die Ergebnisse ausgewertet. Welche neuen Kontakte haben sich ergeben? Wie kam das Projekt an?  Und vor allem: welche neuen Ideen könnten daraus entstehen? 

Auch Klaus Stiegler, Regionalbischof für den Kirchenkreis Regensburg hält die Popup-Kirche für ein Modell mit Zukunft. "Wir müssen raus aus unseren Mauern", sagt er. Denn die Zeiten, wo Pfarrerinnen und Pfarrer darauf warten konnte, dass die Menschen zur Kirche kommen, sind wohl vorbei. 

"TV-Tipp: Kirche in Bayern"

Kirche in Bayern - das ökumenische TV-Magazin

Kirche in Bayern - das ökumenische TV-Magazin wird jeden Sonntag flächendeckend in Bayern auf den regionalen und lokalen TV-Sendern, sowie auf Bibel-TV ausgestrahlt. Zum Beispiel bei tv München um 15:30 Uhr. 

Alle Sender und Sendezeiten finden Sie auf www.kircheinbayern.de/ausstrahlung