Zu hören gibt’s heut’ viel von Paulus, der früher einmal war der Saulus.
Er reiste in der Welt umher, auf Schusters Rappen, das war schwer.
Ja, er ist weit herumgekommen, hat viel gesehen, unternommen,
um überall auf dieser Welt, zu sammeln Menschen – nein, kein Geld.
Menschen in die Gemeinde bringen, zum Beten, miteinander singen,
um Gott zu loben und zu preisen für all’ die vielen Wunderweisen.
Schon vor Damaskus er erkannt’ Gott ist’s, der Satan in mir bannt.
Gott, der in Christus, seinem Sohn die Welt erlöst, ganz ohne Lohn.
Der Gott, der will uns alle lösen Von unser’n Sünden, von dem Bösen.
Davon spricht Jesu frohe Botschaft, die uns befreit und die die Kraft schafft,
uns zu bewegen, um zu bedenken, dass Gott allein den Mensch’ will lenken.
Paulus hat dieses schnell begriffen Er findet Worte, wohl geschliffen,
für die Gemeinden in vielen Briefen, dass sie dort ihm davon nicht liefen.
Auch in Korinth ist er gewesen und hat den Menschen vorgelesen,
hat sie versammelt zur Gemeinde, getauft, gepredigt, und doch gab’s Feinde.
Die sagten dann: "Ach Paulus, der, der ist doch bloß ein Schwätzer, der.
Wenn der daherkommt muss man lachen, wie der schon ausschaut"- und so Sachen.
Aber die Leute in Korinth, durchaus in ner Gefahr sie sind.
Da gibt es Menschen, die behaupten sie seien Führer und die glaubten,
dass sie allein die Wahrheit kennen und sich daher Apostel nennen.
Die sagen: "Paulus, dem dürft ihr nicht glauben, der will euch nur die Seele rauben.
Der kommt daher und will uns sagen, wie wir fortan zu leben haben.
Nein, das geht nicht, ihr lieben Leute, kommt her zu uns, wir sagen heute:
Nur mit uns, die wir hier leben, werdet ihr glücklich sein im Leben."
Paulus war wohl kein schöner Mann, und auch frei reden er kaum kann.
Er war recht klein und obendrein auch noch sehr kränklich und nicht fein.
Jedoch in seinem Geist er brannte, nach Gottes Liebe er sich nannte,
Christus Nachfolger, Botschaftsbringer, den ‚Teufel-in-sich-Niederringer’.
Paulus liebt die Menschen in Korinth, weil auch die Gottes Kinder sind.
Er schreibt drum einen Brief zu ihnen, damit die, die verloren schienen,
sich dran erinnern, dass Jesus ihr Bruder an sich genommen hat das Lebensruder.
Paulus schreibt drum ernsthafte Worte, an die Menschen dort im fernen Orte.
Die Reim-Predigerin: Beate Adler
Die gebürtige Münsteranerin und Pfarrerstochter lebt seit mehr als 30 Jahren in Bayern, 13 davon in Garching an der Alz. Seit 2009 ist sie Prädikantin in den Kirchengemeinden Altötting und Burgkirchen im Dekanat Traunstein Nord und hat kürzlich den Fernstudiengang "Theologie geschlechterbewusst kontextuell neu denken" abgeschlossen. Diese Predigt hat Beate Adler am 04. Februar 2018 in der Evangelischen Versöhnungskirche Garching an der Alz gehalten.
"Prädikantin bin ich mit Leib und Seele und großer Leidenschaft für den Gottesdienst."
"Passt auf wer zu euch spricht, ihr Leute, da wittern falsche Pred’ger Beute.
Da will man euch von Gott wegbringen, das kann und darf doch nicht gelingen.
Die Falschen sagen euch: Seid stark, weil Gott die Starken doch nur mag."
Schaut mich an, Paulus schreibt sodann, ich bin ein alter, kranker Mann.
Einer, der viel auf Reisen war, zu Fuß, mit Esel, Schiff sogar, und in manch heft’ger Lebensg’fahr.
Ich wurd’ geschlagen und beschimpft, und mit Verleumdungen geimpft.
Ich musste Haft und Grausamkeiten ertragen, dass ich wurd’ wie heute.
Ich bin noch immer krank und leidend, doch wissend, Gott, stets bei mir bleibend.
Als ich Gott bat, mich zu erlösen, von dieser Krankheit, dieser bösen,
da schickt er mich nicht etwa fort, nein, da ereilte mich sein Wort.
Meine Kraft, sagt Gott bedächtig, ist immer in den Schwachen mächtig.
Wie kann das sein, so dachte ich, 'Gott in den Schwachen?' Jämmerlich!
Gott der so groß und auch erhaben, an dessen Gnad’ sich alle laben?
Doch dann fiel es mir ein, zum Glück, Gott Jesus kam vom Tod zurück,
nachdem er schwach und unterlegen, sein Leben hatte hergegeben."
Und Paulus tief in sich verspürte, dass Gott ist’s, der sein Leben führte.
Der ihn und seine Freundesschar, durch Trübsal, Haft und Lebensg’fahr,
hindurchgeführt und stets begleitet, und auch noch jetzt sein Leben leitet.
Und so der Paulus rühmet sich, nicht großer Taten, sicher nicht,
nein seine Schwachheit macht er groß, in der ist Gott, so sagt er bloß.
Wenn er sich hier schon rühmen soll, dann seiner Schwachheit, das ganz doll.
Denn nur dort, wo der Mensch erkennt, dass an dem Schicksal er verbrennt,
nur dort wirkt Gottes Geisteskraft, sie dort aus Schwachheit Leben schafft.
Und hier bei uns im hier und heute, ja, hört gut zu ihr lieben Leute.
Auch hier bei uns gibt’s viele Menschen, die aus der Schwachheit starker Grenzen,
hinausgefunden hab’n zum Leben uns heut’ noch haben was zu geben.
Bei allen war das Umfeld mächtig, ’s gab Herrscher, manche total kräftig.
Und dennoch haben sie’s gewagt, haben in Schwachheit sich gesagt:
Was ist denn zu verlieren hier? Trotz Schwachheit stark sein, das gilt hier.
Ich denke an Nelson Mandela, der weit von uns in Afrika,
nie aufgegeben hat in dem Bestreben, sich nicht damit zufrieden zu geben,
dass Rassentrennung, Ungerechtigkeit sein Land zerspalten mit der Zeit.
Apartheit hat er überwunden, die Hoffnung seiner dunklen Stunden.
An ihn erinnern sie sich gerne, dort unten in Afrikas Ferne.
Er schien schwach, dennoch war er kräftig, denn Gott ist in den Schwachen mächtig.
Im fernen Indien, vor langer Zeit, die Briten machten sich dort breit.
Da kam ein Anwalt, klein und schmächtig, und forderte die Freiheit kräftig.
Mahatma Gandhi war sein Name, sein Bild hängt heute noch in Rahmen.
Gewaltlos zog er durch die Straßen, und so bewegte er die Massen.
Sein Land von Fremdherrschaft befreit, denkt man an ihn in Dankbarkeit.
Er schien schwach, dennoch war er kräftig, denn Gott ist in den Schwachen mächtig.
Wir müssen gar nicht so weit wandern. Auch hier bei uns - und nicht bei Andern,
gibt’s solche Menschen die sich trauen, und trotz der eignen Schwachheit bauen,
an einem Leben voller Freude, und Friedlichkeit mit ihren Freunden.
Ein junges Mädchen wird schwer krank, sie überlebt es, Gott sei Dank.
Doch nun muss sie im Rollstuhl sitzen, kann nicht mehr durch die Straßen flitzen.
Sie näht nun in der Stube drinnen, um für das Leben zu gewinnen.
Die Hände sind geschickt und fleißig, Ideen sprudeln, über dreißig.
Sie näht und sie erfindet dann etwas womit man spielen kann.
Ein Elefant, der soll es sein, für alle Kinder Groß und Klein.
Zu einer Messe fährt sie gar, das Tier verkaufen, wunderbar.
Viel’ Hürden gab’s zu überwinden, um schließlich doch das Glück zu finden.
Den Namen kennt man auch noch heute Steiff’s Margarete, liebe Leute.
Ihre Ideen brachten’ s vor: Steiff’s Tiere, mit dem Knopf im Ohr"
Sie schien schwach, dennoch war sie kräftig, denn Gott ist in den Schwachen mächtig.
Und aktuell in unsrer Zeit, in München lebt er, gar nicht weit.
Ein junger Mann hochmotiviert, riskiert nen Sprung – und er verliert.
Gelähmt vom Hals bis zu den Beinen, ganz sicher musste er oft weinen.
Doch er bleibt mutig, kämpft sich weiter, das Leben scheint ihm sogar heiter.
Er wagt’s, macht eine Schauspielausbildung, das kostet sicher Überwindung.
Er findet dann die Frau fürs Leben, das JA-Wort sich die Beiden geben.
Samuel Koch heißt dieser Mann, welch Vorbild er uns seien kann.
Er scheint schwach, dennoch ist er kräftig, denn Gott ist in den Schwachen mächtig.
Zu Ende ist nun meine Predigt. Für heute ist die Pflicht erledigt.
Ne Narrenpredigt bracht ich mit und ziehen kann man als Fazit:
Gottes Kraft ist in den Schwachen! Nein, da gibt es nichts zu lachen.
Das ist doch ganz wunderbar und vor allem: Wirklich wahr!
Und so ich end’ in Gottes Namen, ich bitt’ euch, saget mit mir