"Transposition" heißt das Kunstwerk des Glaskünstlers Andreas Horlitz. Bei der Installation für das Evangelische Landeskirchenamt Bayern in der Katharina-von-Bora-Straße in München handelt es sich um vier Tore und eine Eingangstüre, die aus teilverspiegelten und gravierten Gläsern im Stahlrahmen bestehen. Horlitz, in dunkler Jeans und Lederjacke, freut sich über das Interesse und berichtet ausführlich über die Entstehung seines Werkes und die zwischendurch aufkommenden Stolperfallen.

Direkt vor den Glastoren, deren Beschichtung aus winzigen weißen Kreuzen besteht, die nur von Nahem erkennbar sind, erklärt er, warum die Beschichtung aus Sicherheitsgründen durchsichtig sein muss und berichtet von der Glasfirma, mit der er zusammenarbeitet. Diese hatten extra für die Präsentation einen großen Holzrahmen zwischen die Einfahrten gebaut und die Glas-Tore vorläufig eingehängt, damit sich sowohl der Künstler selbst, als auch das Landeskirchenamt ein erstes Bild vom Kunstwerk machen konnten.

"Atelierbesuche" bringen Interessierten Kunstwerke nah

Da der "Atelierbesuch" an einem kühlen Herbstabend stattfindet, geht es in die Cafeteria des Landeskirchenamtes, in der Horlitz und sein Team schon große Plakate ausgelegt haben, die den Schaffensprozess von Anfang bis Ende dokumentieren. Auch ein Stück des beschichteten Glases liegt bereit und kann aus nächster Nähe betrachtet werden.

Der Künstler stellt sich den Fragen aus dem Publikum. Es geht um seine Arbeit, Religion, die Beziehung eines Künstlers zur Kirche, was er noch lernen möchte, seine persönliche Lebensgeschichte und das Leben eines Künstlers im Allgemeinen. Zum Abschluss des einstündigen Besuchs sind sich die Teilnehmer einig: Durch das persönliche Gespräch und den Erklärungen des Künstlers blicken sie mit ganz anderen Augen auf dieses und vielleicht auch andere Kunstwerke. 

Was sind die »Atelierbesuche«?

Das Projekt "Atelierbesuche – Künstler zwischen Bild und Bibel" ermöglichte Interessierten von 2015 bis 2016 Entdeckungsreisen zu ungewöhnlichen Standorten und Werkstätten der bayerischen Kunstszene. Es wurde von der Kunsthistorikerin Rieke C. Harmsen, Leiterin der Abteilung Crossmedia im Evangelischen Presseverband für Bayern e.V. (EPV), initiiert, die auch die Gespräche mit den Künstlern moderierte.