Was ist die Landessynode?

Die Landessynode ist eine Versammlung aus Mitgliedern der Landeskirche, die über Angelegenheiten der evangelischen Kirche in Bayern entscheidet und somit ihren Kurs bestimmt. Zusammen mit dem Landesbischof, Landeskirchenrat und dem Landessynodalausschuss bildet die Synode die Kirchenleitung der rund 2,3 Millionen Protestanten in Bayern.

Sie ist vergleichbar mit einem politischen Parlament, doch anders als im Landtag oder Bundestag gibt es keine Parteien oder Fraktionen. Außerdem gibt es neben gewählten auch berufene Mitglieder. Das griechische Wort "Synode" bedeutet "gemeinsamer Weg" oder "Versammlung zur Beratung".

Was sind die Aufgaben der Landessynode?

Die Synodalen beraten und beschließen über kirchliche Gesetzesvorlagen und den Haushaltsplan. Sie fassen auch Beschlüsse über die kirchliche Ordnung. Die Synodalen diskutieren über Anträge und Fragen, die das kirchliche Leben in Bayern betreffen, und wählen den Landesbischof.

Während die Herbsttagungen dem Haushalt gewidmet sind, stehen bei den Frühjahrstagungen inhaltliche Fragen auf dem Programm. Dabei bezieht die Synode oftmals Stellung zu ethischen und gesellschaftspolitischen Fragen.

Wer sitzt in der Landessynode?

Die bayerische Landessynode besteht aus 108 Mitgliedern. 89 von ihnen werden wegen ihrer Erfahrungen im kirchlichen Leben oder ihrer besonderen Sachkenntnis gewählt, 19 Vertreter werden berufen. Eine Synodalperiode dauert sechs Jahre.

Die Mehrzahl der Synodalen (60 Personen) sind Laien. Darüber hinaus sitzen Pfarrer*innen, Vertreter*innen aus theologischen Fakultäten und Jugenddelegierte im Kirchenparlament. Alle üben ihr Amt ehrenamtlich aus. Hier gibt es Kurzinterviews mit vielen Synodalen.

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Wer wählt die Synodalen?

Die gewählten Mitglieder der bayerischen Landessynode werden alle sechs Jahre am 2. Adventssonntag von den rund 12.000 bayerischen Kirchenvorstehern gewählt. Die Wahlkreise entsprechen den Kirchenkreisen Ansbach-Würzburg, Augsburg, Bayreuth, München, Nürnberg und Regensburg.

Wie bereitet die Synode Entscheidungen vor?

Die Synodalen sind in acht Ausschüssen organisiert. So bringen die Mitglieder ihr Know-how ein, wenn es um die Finanzen, Organisation, Grundfragen des kirchlichen Lebens, Recht und Verfassung, Gesellschaft und Diakonie, Bildung und Jugend, Ökumene und Mission geht. Ein Vertrauensausschuss widmet sich den Abstimmungen, die bei einer Synode gemacht werden. In der Zeit zwischen den Synodentagungen vertreten 15 Mitglieder das Plenum im Landessynodalausschuss.

Wann tagt die Landessynode?

Die Landessynode kommt zweimal im Jahr in unterschiedlichen bayerischen Städten und in wechselnden Kirchenkreisen zusammen. Die Herbstversammlung fand 2022 und 2023 in Amberg statt.

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truk911 am Fr, 19.04.2024 - 15:19 Link

zu schnell und unkritisch wurde in den 80er Jahren für die Synode der von aussen diktierte Begriff "Kirchenparlament" übernommen. Aber es gibt den eindeutigen biblischen Begriff SYNODE für die (beschließende) Versammlung der Kirchenmitglieder, er bezeichnet "die miteinander auf dem Weg sind"; das ist allerdings auch inhaltlich maßgebend und unterscheidet die Synode vom Kirchenparlament. In der Folge haben sich die viel zu akzentuierten Gruppen als Fraktionen gebildet, die fleissig "kirchenpolitisch" unterwegs sind und waren. Das jüngst gebräuchliche DU der Synodal:innen klingt so verklemmt, dass es über den Verlust von geistlicher Identität nicht hinwegtäuschen kann - oder ist es mehr ein Abgehobensein im hierarchischen Irrgarten?