Online-Chefredakteurin Rieke C. Harmsen hat ein Stipendium für die Führungskräfte-Akademie der US-amerikanischen "City University of New York" (CUNY) erhalten. Für ein halbes Jahr nimmt sie an einem Leadership-Programm der "Craig Newmark Graduate School of Journalism" teil, wie die Universität mitteilte.

Führungskräfte-Ausbildung für Medienprofis an der Universität in New York

Rieke C. Harmsen gehört zu einer Kohorte von 21 Führungskräften aus aller Welt, die sich ab September mit Innovation, Change Management und der Zukunft des Journalismus beschäftigen werden. "Wir möchten Führungskräfte in unserer sich ständig weiterentwickelnden Branche inspirieren, fördern und unterstützen", erklärte Programmdirektorin Niketa Patel in ihrer Ankündigung auf dem Berufs-Netzwerk Linkedin. Die Vielfalt und Globalität der Teilnehmenden spreche für deren Kompetenz, als Akteure den Wandel im Journalismus zu begleiten. Die Journalisten kommen aus Kanada, China, Kuba, Finnland, Deutschland, Japan, Rumänien, Südafrika, Großbritannien und den Vereinigten Staaten.

Stipendium des Media Lab Bayern

Das Stipendium für Führungskräfte aus den Medien wird vom Media Lab Bayern finanziert. Damit sollen nachhaltige Innovationen gefördert werden. Das Media Company Fellowship ist ein Pilotprojekt des Media Lab Bayern für lokale und regionale Medienhäuser, die keine einmaligen Innovations-Leuchttürme anstreben, sondern Innovation zum Teil ihrer DNA machen und nachhaltige Veränderungen anstoßen wollen.

"Wer als Unternehmen innovativ werden möchte, muss den Sweet Spot der drei Kategorien Produkt, Strategie und Kultur finden", erklärt Geschäftsführerin Lina Tipp auf der Programmseite des Media Lab Bayern. Um Innovation und Change voranzutreiben, benötige es umfassende Veränderungen. Deshalb habe sich das Media Lab Bayern für das Media Company Fellowship die Craig Newmark Graduate School of Journalism der City University of New York (CUNY) als einen "weltbekannten und renommierten Partner im Bereich Innovations- und Leadershipausbildung im Journalismus" an die Seite geholt.

Chefredakteurin Rieke C. Harmsen freut sich, für das Media Company Fellowship ausgewählt worden zu sein:

"Ich fühle mich geehrt und freue mich über das Fellowship. Die Förderung betrachte ich als große Chance, unser Medienhaus weiter zu entwickeln. In kleineren Medienhäusern fehlt es oft an Ressourcen und Möglichkeiten zur Vernetzung. Ich bin sicher, dass mich das Executive Program der CUNY New York dabei unterstützt, Innovation in unseren Redaktionen weiter voranzutreiben und in unserer Organisationsstruktur zu verankern."

 

Das Media Company Fellowship

Das Media Company Fellowship dauert insgesamt ein Jahr und setzt sich aus zwei Elementen zusammen. Die Führungskraft entwickelt im Executive Program an der Craig Newmark Graduate School of Journalism der City University New York (CUNY) die Innovationsstrategie für das Medienhaus. Gleichzeitig arbeiten die weiteren Teammitglieder im Media Lab Bayern an der Umsetzung von Innovationskultur und Produkten. Insgesamt stellt das Media Lab Bayern mit Unterstützung der Bayerischen Staatskanzlei und der BLM pro gefördertem Team Fördermittel, Coachings und Workshops über 70. 000 Euro zu Verfügung.

Warum Innovationen so schwer sind

Warum sind Innovationen so schwer? Das sind fünf Gründe, die laut einer Studie des Media Lab Bayern genannt werden:

  1. Die Geschäftsführung vermittelt kontroverse Prioritäten. Sie sagt, sie möchte digitale Innovation, drängt aber auf analoge Zielvorgaben.
  2. Unternehmen denken, Mitarbeiter:innen müssten von allein innovativ werden. Dass ihnen nötiges Fachwissen im Innovationsbereich fehlt, wird übersehen.
  3. Die Entscheidungsstruktur in Unternehmen ist ungeeignet für interdisziplinäre Teams. Bei fünf Mitarbeiter:innen aus fünf Teams gibt es oft fünf Abteilungsleiter:innen, die erst einmal Verantwortlichkeiten klären müssen.
  4. Es gibt keine Prozesse, die Innovationskraft und Experimente fördern. Etablierte Unternehmen sind darauf ausgerichtet, ihr Kernprodukt möglichst effizient mit möglichst hoher Qualität zu produzieren. Gleichzeitig brauchen neue Produkte ein Ausprobier-Umfeld, in dem sie unperfekt launchen und sich iterativ verbessern können.
  5. Innovationskultur ist "nice-to-have" statt Unternehmensfokus. Projekte sind produktbasiert, Maßnahmen zur Innovationskultur werden in die Kategorien "Soft Skills" oder "nicht business-relevant" einsortiert und belächelt.

Weitere Informationen zur Studie und zum Projekt unter diesem Link.

Newmark J-School: 21 Expert*innen stellen sich vor

 

Insgesamt 21 Medienexpertinnen und Experten nehmen an dem Programm 2023-2024 teil.

Hier ist die englische Fassung mit der Ankündigung:

"The Executive Program in News Innovation and Leadership at the Craig Newmark Graduate School of Journalism at CUNY is thrilled to introduce its fourth cohort of 21 journalism leaders and change makers. These individuals possess the transformative ability to reshape not only their organizations but also the entire news industry through state-of-the-art strategies, inventive business models, and profit-generating products.

“We are delighted to uphold the tradition of inspiring, empowering and supporting leaders in our ever-evolving industry. The diversity and global nature of our cohort really speaks to their dexterity as agents of change in journalism,” said Program Director Niketa Patel. 

Our cohort hails from numerous countries across the world, including Canada, China, Cuba, Finland, Germany, Japan, Romania, South Africa, the United Kingdom, and the United States. Their different roles tackle various topics in the newsroom from product and strategy to artificial intelligence and digital subscriptions."

Hier geht es zur Beschreibung der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms.

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