Viele Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder möglichst ohne Bildschirmmedien aufwachsen – und das aus gutem Grund. Doch in einer Welt, in der Smartphones zum Alltag gehören, lässt sich der Kontakt damit oft nicht vollständig vermeiden. Kinder erleben täglich, wie Erwachsene mit dem Handy umgehen, und entwickeln dadurch früh ein natürliches Interesse an dem Gerät.
Auch kurze Medienphasen – etwa im Wartezimmer, beim Autofahren oder als kleine Ablenkung in herausfordernden Alltagssituationen – sind inzwischen in vielen Familien Realität. Dabei ist selbstverständlich klar: Zu viel Medienkonsum sollte im Kleinkind- und Grundschulalter vermieden werden. Doch was tun, wenn nach ein, zwei kindgerechten Videos das Smartphone wieder weggenommen werden soll und das zu Tränen oder Diskussionen führt?
Ein einfacher Trick kann hier helfen, die Nutzungszeit automatisch zu begrenzen – ohne dass Eltern ständig auf die Uhr schauen oder in Diskussionen geraten müssen.
So funktioniert der Bildschirmzeit-Timer
Mit der integrierten Timer-Funktion vieler Smartphones lässt sich die Mediennutzung gezielt zeitlich steuern. Das geht so:
- Öffne die Uhr-/Timer-App des Smartphones.
- Tippe auf "Timer-Ende" (am unteren Rand).
- Scrolle ganz nach unten und wähle "Wiedergabe stoppen".
- Wechsle nun in die App oder Mediathek, die dein Kind verwenden darf.
- Wechsle zurück zur Timer-App und stelle die gewünschte Dauer ein (z. B. 15 Minuten oder die Länge einer Folge).
- Starte den Timer.
Nach Ablauf der Zeit wird die Wiedergabe automatisch gestoppt und der Bildschirm gesperrt – ohne zusätzliche Ansage oder Diskussion.
Wenn dieses System gut eingeführt wird, fällt es vielen Kindern leichter, das Ende der Medienzeit zu akzeptieren. Die Technik übernimmt den Schlussstrich, was zu weniger Auseinandersetzungen führt und Eltern entlastet. Gleichzeitig behält man den Überblick und kann sicherstellen, dass die Bildschirmzeit im Rahmen bleibt.
Natürlich ersetzt das keinen bewussten Umgang mit Medien – aber es kann ein wertvolles Hilfsmittel im Alltag sein. Für viele Familien ist das ein guter Weg zwischen Medienverzicht und Medienkompetenz.
Übrigens: Auch für Erwachsene nützlich
Die Timer-Funktion eignet sich nicht nur für Kinder. Auch Erwachsene können davon profitieren, z. B.:
- Um das eigene Doomscrolling in sozialen Netzwerken einzuschränken
- Damit Serien oder YouTube-Videos nicht unendlich weiterlaufen, wenn man im Bett einschläft
- Um sich bewusst digitale Pausen zu schaffen
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