Ja Wahnsinn: Jetzt ist schon wieder Mitte November. Die Zeit rast wirklich, auch das Jahr 2017 ist bald Geschichte.
Und was war alles los: 500 Jahre Reformation, Barack Obama auf dem Kirchentag in Berlin, eine neue Bundesregierung gewählt, die AfD sitzt im Parlament, Manuel Neuer hat geheiratet, und mein Neffe ist in der zweiten Klasse und freut sich, dass er endlich Schreibschrift lernt.
Im November hat man Zeit, alles noch mal Revue passieren zu lassen, was in dem Jahr so geschehen ist. Es ist ja eh nichts los und draußen alles grau. Die Bäume sind nur noch Gerippe, dann und wann weht ein Regenschauer daher, und der Boden ist matschig.
Man sitzt hinterm Fenster, schaut raus ins trübe Novemberlicht, und es wird einem bewusst, dass man sterblich ist. Allerheiligen. Allerseelen. Ewigkeitssonntag. Alles im November.
Was tun? Gar nichts, denke ich. So ist das. Dafür ist der November da: für die Nachdenklichkeit und die Traurigkeit und die Endlichkeit.
Wir Menschen wissen, dass wir sterben müssen, und können darüber nachdenken. Im Gegensatz zu meinem Hund, der glücklich auf dem Teppich liegt und nichts ahnend schnarcht.
Menschen sind fähig, sich ihre ganz eigenen Gedanken zu machen, und sie können lernen, damit umzugehen. Irgendwie. Dass es wehtut, wissen wir alle.
Vielleicht tröstet es ein bisschen, beim Prediger Salomo im Alten Testament nachzulesen: "Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit", schreibt er, "auch hat er die Ewigkeit in das Herz der Menschen gelegt."
Doch ganz schön, der November.