"Wir erwarten von der Deutschen Bischofskonferenz die überfälligen rechtsverbindlichen Zusagen und eine Änderung der Grundordnung", erklärte Mitinitiator Jens Ehebrecht-Zumsande am Dienstag. Die Initiative #OutInChurch will ihr Manifest und mehr als 110.000 Unterschriften am 9. März an den Bischofskonferenzvorsitzenden Georg Bätzing übergeben.
Bei der Aktion "#OutInChurch" hatten sich Ende Januar mehr als 100 Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen der katholischen Kirche in Deutschland in einer bundesweiten Kampagne als schwul, lesbisch oder anderweitig queer geoutet. Damit wollten sie einen neuen Anstoß für eine Diskussion über den Umgang der Kirche mit queeren Menschen geben, insbesondere, wenn sie für kirchliche Einrichtungen arbeiten.
Die Initiative setzt die Bistümer unter Druck
Inzwischen gebe es eine Reihe von Selbstverpflichtungserklärungen, unter anderem aus dem Bistum Würzburg und vor allem aus den nordwestdeutschen Diözesen, fügte Ehebrecht-Zumsande hinzu. In diesen Erklärungen verpflichteten sich die Bischöfe, die Grundordnung im Hinblick auf die Loyalitätspflichten kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur persönlichen Lebensführung nicht länger anzuwenden. Weder eine öffentlich gemachte homosexuelle Orientierung noch eine eingetragene Partnerschaft oder zivilrechtlich geschlossene Ehe zwischen Menschen gleichen Geschlechts solle eine Kündigung nach sich ziehen.
In der Pflicht sieht die Initiative jetzt die Bistümer, die sich zu dem Thema bislang noch nicht geäußert haben. Zudem dürfe der Fokus nicht nur auf gleichgeschlechtlichen Paaren liegen. "Zu den Betroffenen gehören auch transidente, intersexuelle oder nichtbinäre Menschen und andere, deren rechtliche Situation weiterhin prekär ist", erklärte die Initiative #OutInChurch.