Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat dazu aufgerufen, sich die Parteien vor der Landtagswahl 2018 in Bayern genau anzuschauen: "Ich bitte jeden, sich vorab ausführlich zu informieren und genau zu prüfen, ob sich die zur Wahl stehenden Kandidatinnen und Kandidaten konstruktiv an den notwendigen Lösungen beteiligen wollen", sagte er in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen".
Dies gilt nach Ansicht von Bedford-Strohm insbesondere für Menschen, die überlegen, bei der AfD ein Kreuz zu machen. "Sie verschaffen damit rechtsradikalen Äußerungen Legitimität und geben Hetzern Rückhalt - auch wenn sie selbst solche Auffassungen nicht vertreten", betonte der EKD-Ratsvorsitzende.
Landtagswahl Bayern: Informieren und Politker beim Wort nehmen
Auch der evangelische Theologe und Radio-Journalist Andreas Malessa rät davon ab, als Christ die AfD zu wählen. Mit ihrer Haltung zu Themen wie Abtreibung, Islam und Homo-Ehe versuche die Partei konservative Christinnen und Christen als Wähler zu gewinnen. Dabei übersehen sie schnell die rassistisch-nationalistische Seite des Parteiprogramms, sagte Malessa, der sich in seinem 2017 erschienen Buch "Als Christ die AfD unterstützen?" ausführlich mit dem Thema befasst hat.
Malessa empfiehlt Wählern, sich die Aussagen der AfD-Politiker genau anzuhören und sie beim Wort zu nehmen. Sein Fazit: "Das ist alles so menschenverachtend, demokratiefeindlich und inhuman, dass ich mir nicht vorstellen mag, wie unser Land aussähe, wenn die mitregieren und sei es nur als Koalitionspartner."
Buch-Tipp
Andreas Malessa: "Als Christ die AfD unterstützen?"
112 S., Brendow-Verlag 2017
ISBN: 9783865069801
9,00 €