Der Neuendettelsauer Historiker und Mitgründer des dortigen Löhe-Zeit-Museums, Hans Rößler, ist tot. Wie das "Sonntagsblatt - Evangelische Wochenzeitung für Bayern" in seiner nächsten Ausgabe (6. Juli) berichtet, ist Rößler in der Nacht zum Sonntag (29. Juni) im Alter von 89 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Das "Sonntagsblatt" hat seinen Text dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorab zur Verfügung gestellt.
Rößler war lange als Geschichtslehrer in Neuendettelsau tätig, er hat viele ortsgeschichtliche Forschungsarbeiten veröffentlicht, sowie Arbeiten zur bayerischen Landes- und Kirchengeschichte. Er war maßgeblich am Aufbau des Löhe-Zeit-Museums beteiligt, das er von 1998 bis 2012 ehrenamtlich leitete. Das Museum thematisiert die fränkische Auswanderung in die USA zur Zeit des Neuendettelsauer Diakonie-Gründers Wilhelm Löhe (1808-1872).
Der 1935 in Coburg geborene Pfarrerssohn studierte Geschichte, Deutsch und Latein in München, Göttingen und Zürich. 1965 wurde er mit einer Arbeit zur evangelischen Bewegung in der Reformationszeit im Bistum Freising promoviert. Sein Buch "Nationalsozialismus in der fränkischen Provinz. Neuendettelsau unterm Hakenkreuz" erschien 2018. Noch bis vor Kurzem hielt Rößler Vorträge zur NS-Geschichte des fränkischen Diakonie-Orts.
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Diese Nachricht hat mich…
Diese Nachricht hat mich bestürzt. Erst kürzlich hörte ich zwei Vorträge von ihm, die er gewohnt hochsachlich und detailgenau, und zugleich heiter, gutgelaunt und jede Form von Bierernst vertreibend, beinahe schon amüsiert hielt - beeindruckend geduldig und offen zugleich für jede Art von Rückfragen aus dem Publikum. Ich werde ihn sehr vermissen. Eine große Persönlichkeit.