Die Bayerische Akademie der Schönen Künste verleiht der als Porträtfotografin von Schriftstellern berühmt gewordenen Isolde Ohlbaum am 10. Oktober die Wilhelm-Hausenstein-Ehrung für Verdienste um kulturelle Vermittlung. Die heute 68-Jährige habe "in jahrzehntelanger Arbeit eine Literaturgeschichte in Autorenporträts zusammengestellt, die einzigartig ist in Europa", heißt es im Urkundentext laut einer Mitteilung der Akademie. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird Isolde Ohlbaum vom Präsidenten der Akademie, Winfried Nerdinger, in München verliehen.

Ohlbaum wurde in Moosburg an der Isar geboren und lebt seit ihrer Kindheit in München. Von 1970 bis 1972 besuchte sie dort die "Bayerische Staatslehranstalt für Photographie". Nach Anfängen im Fotojournalismus wurde das Porträtieren von Schriftstellerinnen und Schriftstellern zum wichtigsten Schwerpunkt ihrer Arbeit. Ohlbaums Fotoarchiv, so die Mitteilung, dokumentiere "die internationale Literaturszene seit mehr als 40 Jahren", auf Hunderten Buchtiteln fänden sich ihre Fotografien - hinzukämen 20 eigene Bücher zu unterschiedlichen Themen, darunter auch der Bildband "Von Ali bis Zappa" (2014). Im kirchlichen Bereich ist sie bekannt für Ihre Bilder von Friedhöfen und Skulpturen sowie Engeln.

Die Ehrung ist nach Wilhelm Hausenstein (1882-1957) benannt. Der Kunstschriftsteller, Publizist, Diplomat und Mitbegründer der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung war auch der erste Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seit 1986 verleiht die Akademie die nach ihm benannte Ehrung.