Himmelsdeutung ist "ein Gräuel" - 5. Mose 18, 10f

Nicht nur aus den Sternen, auch aus Wolken meinten in biblischen Zeiten Wahrsager die Zukunft voraussehen zu können. Aus der Art der Wolkenbildung wurden bevorstehende Ereignisse prophezeit. Martin Luther benutzte den Begriff "Tagewähler" für diese Art von Zeichendeutern. In Israel war diese Methode verboten: "Wer das tut, ist Gott ein Gräuel." Nicht Himmelserscheinungen, sondern den Propheten sollen die Gläubigen gehorchen.

"Dass nicht jemand unter dir gefunden werde, der Wahrsagerei, Hellseherei, geheime Künste oder Zauberei treibt oder Zeichendeuterei vornimmt." (5. Mose 18, 10ff)

Babylons machtlose Astrologen - Jesaja 47, 13

Traurig und voller Wut saßen die deportierten Israeliten an den Ufern von Babylon und überlegten, was diese bittere Gefangenschaft bedeuten könne. Einer von ihnen, der Prophet Jesaja, tröstete seine deprimierten Landsleute damit, dass Gott das Weltreich Babylon entmachten werde. Trotz aller Zaubereien werde das Land vom Gott Israels seiner Stärke beraubt. Bissig-ironisch führt Jesaja den Babyloniern die Ohnmacht ihrer Astrologen vor Augen.

"Es sollen hertreten und dir helfen die Meister des Himmelslaufs und die Sterngucker, die an jedem Neumond kundtun, was über dich kommen werde!" (Jesaja 47, 13)

Sternanbetung ist Götzendienst - 2. Könige 23, 5

Unter König Josia (640-609 v.Chr.) herrschten schlechte Zeiten für Astrologen. Der Herrscher empfand es als seine Berufung, das alte mosaische Gesetz wieder als verbindliche Rechtsgrundlage einzusetzen. In großer Konsequenz lässt er alle Götzenbilder aus Jerusalem entfernen. Priester anderer Religionen verbannt er - ausdrücklich auch jene, die die Gestirne statt Gott anbeten. In seinem Wahn, einen reinen Gottesstaat aufbauen zu können, rottete Josia neben Geisterbeschwörern auch Zeichendeuter aus.

"Er setzte die Götzenpriester ab, die der Sonne und dem Mond und den Planeten und allem Heer am Himmel geopfert hatten." (2. Könige 23, 5)

Stephanus prangert Israels Sterngläubigkeit an - Apostelgeschichte 7, 42

Wer die Wahrheit sagt, könnte dies mit dem Leben bezahlen müssen. Diese Erfahrung machte Stephanus, ein griechischstämmiger Missionar der urchristlichen Gemeinde von Jerusalem. In einer mitreißenden Predigt bezichtigte er die "Halsstarrigen" des jüdischen Volkes, das Wirken des Heiligen Geistes zu behindern. In einer historischen Rückschau zählt er alle Irrwege des Volkes Israel auf. Zu denen gehört auch, den Sternen mehr gehorcht zu haben als Gott. Unter seinen Zuhörern macht er sich mit seinen offenen Worten keine Freunde und wird zu Tode gesteinigt.

"Gott wandte sich ab und gab sie dahin, sodass sie dem Heer des Himmels dienten." (Apostelgeschichte 7, 42)

Der Stern von Bethlehem - Matthäus 2, 2

Die Legende spricht von den "heiligen drei Königen" und gab ihnen die Namen Kaspar, Balthasar und Melchior. In der Bibel ist lediglich von "Weisen aus dem Morgenland" die Rede. Ob sie Astronomen, Astrologen oder die Sterne anbetende Priester waren, bleibt Spekulation. In jedem Fall waren sie von einem besonders scheinenden Stern am Himmel so fasziniert, dass sie aufbrachen und ihm folgten. Ihre Reise endete am Stall von Bethlehem, in dem Jesus geboren wurde.

"Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland." (Matthäus 2, 2)

Nicht bange machen lassen! - Kolosser 2, 16

In Christus liegen alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis, erklärt der Apostel Paulus in einem Brief an die christliche Gemeinde im kleinasiatischen Kolossä. Offensichtlich hatten Irrlehrer die dortigen Christen verunsichert, indem sie die Befolgung bestimmter Mondphasen forderten. Solche Vorschriften zählt Paulus zu den "Mächten der Welt", die Christus überwunden habe.

"Lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen eines bestimmten Feiertages, Neumondes oder Sabbats." (Kolosser 2, 16)

Die Sternenfrau - Offenbarung 12

Die apokalyptischen Visionen des Sehers Johannes, aufgezeichnet im letzten Buch der Bibel, übertreffen an Fantasie und Eindrücklichkeit den besten Fantasy-Film. Viele Geschehnisse entdeckt Johannes am Himmel - unter anderem bilden Sonne, Mond und Sterne eine riesenhafte schwangere Frau. Das Sternbild erwacht zu Leben, die Frau gebiert einen Sohn; am Himmelszelt findet großes Kino statt: Ein furchterregender roter Drache erscheint am Firmament, der das Neugeborene fressen will. Es kommt zum Kampf.

"Eine Frau, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen." (Offenbarung 12)