Der Schwung der Ökumene aus dem 500-jährigen Reformationsjubiläum hat nach Ansicht des Leiters des bayerischen Projektsbüros Lutherdekade, Pfarrer Christian Düfel, nachgelassen. Es sei jedoch bemerkenswert, wie stark die Feierlichkeiten ökumenisch ausgerichtet waren, sagte Düfel in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Insgesamt stufte Düfel das Reformationsjubiläum als einen "großen Erfolg" ein. Das Jahr 2017 sei ein guter Anlass gewesen zu zeigen, dass protestantische Kultur und der Protestantismus eine große Prägekraft hatten. "Der Einfluss der Kirchen ist zurückgegangen", sagte Düfel, "aber sie sind noch eine gesellschaftliche Größe, die gefragt ist".
Playmobil-Luther ist wichtiger Botschafter
Für einen der wichtigsten Botschafter der Lutherdekade hält Düfel den Playmobil-Luther, den er mitentwickelt hat. Er möge das Männchen, das weit über eine Million Mal verkauft worden ist, "weil es eine Figur ist, die nicht fest auf einem Sockel installiert ist". Der Beauftragte für die Lutherdekade erklärte, den Playmobil-Luther finde er sympathischer als so manches Denkmal aus dem 19. Jahrhundert, mit dem Martin Luther (1483 bis 1546) als Volksheld verehrt wurde.
Zur Erinnerung an den Thesenanschlag vor 501 Jahren würde sich Düfel einen gesetzlichen Feiertag am 31. Oktober wünschen. Der müsse aber mit Leben gefüllt werden. "2017 ist das gelungen. Da waren die Menschen sensibilisiert und ich war überrascht, wie viele an diesem Tag die Gottesdienste besucht haben".
Das Projektbüro Lutherdekade in Nürnberg beendet zum 31. Dezember 2018 die Arbeit. Düfel und seine Mitarbeiter Dieter Stößlein und Ilona-Maria Kühn werden am 16. Dezember in einem Gottesdienst verabschiedet.