Alles begann damit, dass der persische König Ahasveros seine Frau verstoßen hatte, weil sie seinen Anweisungen einmal nicht nachgekommen war. Als sich seine Wut gelegt hatte, merkte er jedoch, dass das Leben ohne Frau ziemlich öde war. Sogleich zogen Kundschafter aus, die im ganzen Land nach jungfräulichen Schönheiten suchten. Dabei stießen sie auch auf Ester, eine junge Frau, die bei ihrem Cousin Mordechai wohnte. Zusammen mit vielen anderen kam sie ins königliche Frauenhaus und musste sich erst einmal einer zwölfmonatigen Schönheitskur unterziehen. Dazu gehörte neben der Pflege mit "Balsam und Myrrhe" (Ester 2, 12) vor allem auch "genügend Speise" (Ester 2, 9) – das damalige Schönheitsideal scheint wohl ein anderes gewesen zu sein als heute.
Immer, wenn dem König der Sinn danach stand, musste eine der Jungfrauen eine Nacht mit ihm verbringen. Die meisten wollte er danach nie wiedersehen und schickte sie in ein zweites Frauenhaus für die aussortierten. Ganz anders bei Ester. Als der König sie sah, war er so verzückt, dass er gleich "die königliche Krone auf ihr Haupt" setzte und "sie zur Königin" (Ester 2, 17) machte – nicht ahnend, dass sie eine Jüdin war, denn das hatte Ester auf Mordechais Rat hin allen verschwiegen.
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