Jedes Jahr feiern Juden das Purimfest, ein lautes Freudenfest mit gutem Essen, Kostümierungen und Spaß. Zurückgeführt wird dieser Brauch auf eine Erzählung aus dem Alten Testament, in der die schöne Königin Esther das Schicksal ihres Volkes zum Guten wendet.

Die Erzählung gebe auch heute noch Stoff für einen schnulzig-spannenden Fernsehfilm: Ein König und eine schöne Frau, Machtgerangel, verletzte Eitelkeit, Intrigen, unerwartete Wendungen, Tragik und Komik verbinden sich zu einer spannenden Erzählung. Das Buch Esther ist die Grundlage des jährlichen jüdischen Purim-Festes. Die historische Authentizität der Esther-Geschichte ist allerdings umstritten.

Die biblische Geschichte der Esther

Die junge Esther kommt ins Frauenhaus des Königs Xerxes, der auf der Suche nach schönen Frauen ist, nachdem er seine Frau verstoßen hat, weil sie seinen Anweisungen nicht nachkommt. Von Esther ist der König so verzückt, dass er sie heiratet und zur Königin erwählt, ohne zu wissen, dass sie Jüdin ist. Denn das hat Esther, die eigentlich Hadassa heißt, verheimlicht.

Im Palast stachelt der höchste Beamte des Königs, Agagiter bzw. Haman, dazu an, die Juden zu verfolgen. Esthers Cousin Mordechai hat sich geweigert, vor dem Regierungsbeamten zu verbeugen. Nun soll er getötet werden - und mit ihm alle anderen Juden in persischen Reich.

Cousin Mordechai bittet nun Königin Esther, sich für ihr Volk einzusetzen. Damit begibt sie sich in Lebensgefahr. Denn es ist strikt verboten, dem König unaufgefordert unter die Augen zu treten.

Doch König Xerxes ist gnädig. Als Esther die Geschichte hört, wird der König wütend auf Haman und bestraft diesen - er wird an den Galgen gehängt, der ursprünglich für Mordechai gedacht war. Mordechai wird auf den Posten des Regierungschefs berufen. Gemeinsam mit Esther erlässt er ein Dekret, das den Juden gestattet, sich am Tag des geplanten Genozids zu verteidigen und die Feinde zu vernichten.

Purimfest erinnert an Geschichte

Zur Erinnerung an ihre Rettung durch Esther feiern die Juden das Purimfest. Purim (von dem hebräischen Wort "pur") bedeutet "Lose" und erinnert daran, dass Haman das Los werfen ließ, um den Zeitpunkt der Judenvernichtung zu ermitteln.

Rezept für Hamantaschen

Hamantaschen oder Hamanohren sind das klassische Purimgebäck. Es gibt viele verschiedene Arten. Man kann sie aus Hefe-, Blätter- oder Mürbeteig zubereiten. Die traditionelle Füllung ist aus Mohn, aber man kann auch Marmelade, Schokolade oder Nüsse nehmen.

Für den Mürbeteig:

  • 250 g Mehl
  • 4 Eier
  • 125 g Zucker
  • 250 g Butter
  • 1 EL Orangensaft
  • Vanillezucker
  • 2 TL Backpulver
  • Prise Salz
  • 1 TL Orangenschale

Füllungen:

Vorbereitete Mohnfüllung und Aprikosenmarmelade

Die Zutaten in eine Schüssel geben und einen Mürbeteig zubereiten. Diesen am besten eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Den Teig danach ausrollen und Kreise mit ca. 7 cm Durchmesser ausstechen. Die vorbereitete Mohnfüllung oder Marmelade mit einem Löffel auf den Teig setzen und Dreiecke formen (die Form soll an den Hut oder die Ohren Hamans erinnern).

Teigtaschen an den Rändern mit Eigelb bestreichen.

Im Backofen bei ca. 180 Grad 20 min lang backen, bis sie goldgelb sind.

 

So geh hin und versammle alle Juden, die in Susa sind, und fastet für mich, dass ihr nicht esst und trinkt drei Tage lang, weder Tag noch Nacht. Auch ich und meine Dienerinnen wollen so fasten. Und dann will ich zum König hineingehen entgegen dem Gesetz. Komme ich um, so komme ich um.

Esther 4,16

Kinofilme über Esther

Die Liebesgeschichte um Königin Esther und den persischen König Xerxes wurde bereits mehrfach verfilmt:

  • Das Schwert von Persien (Esther and the King, Kinofilm, 1960)
  • The Thirteenth Day: The Story of Esther (Fernsehfilm, 1979)
  • Die Bibel – Esther (Fernsehfilm, 1999)
  • One Night with the King (Kinofilm, 2006)
  • A História de Ester (Fernsehserie, 1998 / 2010)
  • The Book of Esther (Fernsehfilm, 2013)
"Die Bibel Esther"

Der Perserkönig Xerxes hat seine stolze Frau Waschti verstoßen und die junge Esther zur Braut genommen. Er ist fasziniert vom Charme seiner geheimnisvollen und klugen Frau. Doch ihre leidenschaftliche Liebe wird schon bald auf eine harte Probe gestellt. Haman, Großkämmerer des Königs, plant die Vernichtung aller Juden und lässt sie gnadenlos verfolgen. Xerxes schöne Esther heißt aber eigentlich Hadassa und ist selbst Jüdin. Kann sie sich selbst und ihr Volk retten?

Purim: Das steckt hinter dem jüdischen Fasching

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Ausstellung "Bibel meets Pop"

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" stellt die wichtigsten Menschen aus dem Alten und dem Neuen Testament vor. Über Bilder, Redewendungen oder Zitate von Prominenten lässt sie die Geschichte lebendig werden – und ermöglicht es damit den Besucherinnen und Besuchern, einen persönlichen Zugang zur Bibel zu finden. Über einen QR-Code auf den Postern gelangen die Besucherinnen und Besucher auf die Webseiten der digitalen Ausstellung. Hier gibt es Audio-Beiträge oder Videos sowie ausführliche Texte zu den einzelnen Personen der Bibel.

Die Plakat-Ausstellung "Bibel meets Pop" kann gebucht werden in den Formaten A1, A2 und A3. Sie eignet sich für den Einsatz in Bildungswerken und Volkshochschulen, Gemeinden und Kommunen, Werken und Diensten.

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