Die Geschichte des Beduinen Mohammed Ad-Dib könnte auch als Gleichniserzählung in der Bibel stehen. Auf der Suche nach einer verlorenen Ziege fand er einen Schatz. Auf seinem Weidegebiet im Westjordanland unweit des Toten Meeres kroch er auf der Suche nach dem entlaufenen Tier in eine Höhle und stieß dort auf Tonkrüge (Bild), in denen leinenumwickelte Schriftrollen steckten. Uralte biblische Texte, die ältesten bis heute bekannten Schriften des Alten Testaments.
Ob sich die Geschichte mit der Ziege im Frühjahr 1947 tatsächlich so zugetragen hat, ist nicht sicher. Sie gilt als verkaufsfördernde Legendenbildung, da die Familie Ad-Dib zum Stamm der Taamireh gehörte, die seit Langem mit archäologischen Funden handelten.
Doch Tatsache ist, dass zwischen 1947 und 1956 in elf Felshöhlen 1,3 Kilometer nördlich der antiken Siedlung von Qumran rund 15 000 Fragmente von etwa 850 Rollen aus dem antiken Judentum gefunden wurden. Sie stammen aus der Feder von mindestens 500 verschiedenen Schreibern und wurden zwischen 250 v. Chr. und 40 n. Chr. beschriftet.
Wie entstand die Bibel
Die meisten Rollen sind aus Ziegen- oder Schafsleder, das zu dünnem Pergament bearbeitet wurde. Auch Papyrus kommt als Schreibmaterial vor, eine Rolle ist aus Kupferblech.
Nur einige der Rollen waren gut erhalten, darunter eine 7,34 Meter lange, nahezu unbeschädigte Rolle des Buches Jesaja, Teile der Psalmen, des Buches Daniel und ein Kommentar zu Habakuk. Die meisten übrigen Schriften lagen ungeschützt auf dem Boden und waren in briefmarkengroße Fragmente zerfallen.
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