Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde." Mit diesen Worten beginnt Lukas im zweiten Kapitel sein Weihnachtsevangelium. Augustus (63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) wurde zur Zeit des Evangelisten als Lichtgestalt gesehen, als segensreicher Monarch, der das Römische Reich befriedet und zu Wohlstand gebracht hatte. Lukas, im Hellenismus zu Hause, schildert die Umstände der Geburt Jesu dann auch als friedvolles Ereignis im ländlich-idyllischen Bethlehem mitsamt Engeln, Hirten und der Krippe.

Der Evangelist Matthäus dagegen beginnt seine Weihnachtsgeschichte mit dem judäischen König Herodes. Er zeichnet Herodes als negativen Pol der Heilsgeschichte, als pathologischen Tyrannen, der einen Kindermord befahl, um Jesus aus dem Weg zu räumen. Herodes ging deshalb als monströser Verbrecher in das kollektive Gedächtnis der Menschheit ein.

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