Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich in einem Video-Gespräch für die Arbeit der knapp 7.000 Mitarbeitenden der Telefonseelsorge-Stationen bedankt. Deren schwierige Arbeit sei nicht erst seit der Corona-Pandemie wichtig, sagte Steinmeier.

Jetzt, da das Gefühl der Unsicherheit bei vielen zunehme, zeige sich deren Bedeutung aber nochmals deutlicher. Der Bundespräsident sprach in dem neunminütigen Video mit der Leiterin der Würzburger Telefonseelsorge, Ruth Belzner, über deren Arbeit und die Sorgen ihrer Klienten.

Psychologin Belzner sagte, die Gespräche hätten sich - anders als vielleicht von Außenstehenden erwartet - in den vergangenen zehn Monaten seit Beginn der Pandemie inhaltlich nicht stark verändert. Natürlich sei Corona "immer mal wieder ein Thema", aber vor allem wirke die Pandemie mit ihren Beschränkungen und Unsicherheiten "eher wie ein Vergrößerungsglas über bestehende Probleme", wie etwa psychische Krankheiten, Ängste, fehlende Arbeit oder schwierige Familienverhältnisse.

Anders sei es im Chat der Telefonseelsorge, da gehe es schon mal explizit um Corona.

Wie geht es den Mitarbeitern?

Steinmeier hatte mit Belzner schon im vergangenen April zu Beginn der Pandemie in Deutschland telefoniert. Nun wollte er von ihr wissen, ob beengte Wohnverhältnisse oder die gestiegene Belastung mit Homeoffice, Homeschooling sowie der Betreuung kleinerer Kinder bei den Anrufenden Thema sind. Die Psychologin sagte, sie spüre die Belastungen durchaus, allerdings weniger in den Telefongesprächen oder im Chat, als bei der Kommunikation mit ihren ehrenamtlichen Mitarbeitenden. "Auch die merken, man kann es nicht beliebig lange durchhalten", sagte Belzner.

Das Gespräch ist Teil der Reihe "#miteinander", in der Steinmeier Menschen vorstellt, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind oder sich in herausragender Weise engagieren.