Menschen benehmen sich Maschinen gegenüber häufig rücksichtslos, ausnutzend und ohne Schuldgefühle. Das haben Wissenschaftler der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Universität London in einer Studie zum Umgang von Menschen mit Künstlicher Intelligenz (KI) herausgefunden. Die Rede ist sogar von einer "Ausbeutung von Algorithmen", wie die LMU in München mitteilte. Das könne etwa im Verkehr mit autonom fahrenden Autos zum Problem werden.

Wie sich die Studienergebnisse auf Mensch und Maschine auswirken

Die Untersuchung habe gezeigt, dass Menschen Maschinen zunächst dasselbe Vertrauen entgegenbrächten wie ihren Mitmenschen. Doch dann begännen die Unterschiede: Menschen seien sehr viel weniger bereit, auf eine KI Rücksicht zu nehmen als auf ein menschliches Gegenüber, so die Studie. Sie beuteten die "Gutmütigkeit" der Maschine sogar zum eigenen Vorteil aus. So würde ein Mensch einem menschlichen Autofahrer etwa die Vorfahrt gewähren, nicht jedoch einem selbstfahrenden Fahrzeug.

Im Laufe der Experimente habe sich dieses Muster laut Mitteilung als so konsistent erwiesen, dass in der Studie die Rede von einer "Ausbeutung von Algorithmen" ist. Dieser "Widerwillen zur Kooperation mit Maschinen" sei eine Herausforderung für die zukünftige Interaktion zwischen Mensch und KI.

Im Rahmen der Studie wurden in Online-Experimenten verschiedene Situationen mit Methoden der verhaltensorientierten Spieltheorie modelliert, in denen Mensch und Maschine zusammentreffen.