Die LMU-Gedächtnisvorlesung zum studentischen Widerstand der Weißen Rose hält in diesem Jahr der Direktor der Evangelischen Akademie Tutzing, Udo Hahn. Seine Rede trage den Titel "Mit dem Glauben unvereinbar? Warum Kirche zu Menschenfeindlichkeit nicht schweigen kann", teilte die Akademie mit.

Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München lädt in Verbindung mit der Weiße Rose Stiftung jedes Jahr zu einer Gedächtnisvorlesung ein, um an die Widerstandsgruppe um Hans und Sophie Scholl gegen die Diktatur des Nationalsozialismus zu erinnern.

Das Erbe der Weißen Rose

Hahn werde auf das Erbe der Weißen Rose eingehen sowie auf die Verpflichtung, entschieden für Menschenwürde und Freiheit einzutreten.

Er benenne in seiner Vorlesung aber auch das Versagen gesellschaftlicher Strukturen während des Nationalsozialismus, heißt es in der Mitteilung: "Im Blick auf die Evangelische Kirche ist von einem Systemversagen zu sprechen. Nicht von Beginn an, aber im Ergebnis", so Hahn.

Lesung auf YouTube

Coronabedingt kann die Gedächtnisvorlesung nicht wie gewohnt in der Universität vor Publikum gehalten werden. Stattdessen wurde sie in der DenkStätte am Lichthof der LMU aufgezeichnet, dem zentralen Erinnerungsort zur Geschichte des studentischen Widerstands. Die Aufzeichnung ist ab dem 18. Februar um 12 Uhr auf dem YouTube-Kanal der LMU abrufbar.

Am 18. Februar 1943 legten Hans und Sophie Scholl Flugblätter vor den Hörsälen der Münchner Universität aus. Als sie ihre letzten Exemplare in den Lichthof fallen ließen, wurden sie vom Hausmeister festgehalten und von der Gestapo verhaftet. Wenige Tage später wurden die ersten Todesurteile gegen Mitglieder der Weißen Rose vollstreckt.