Unter dem Motto "Alles was Odem hat, lobe den Herrn!" werden rund 1.000 Sängerinnen und Sänger am 24. Juni 2023 zum Landeschortag des Verbands der evangelischen Chöre "Singen in der Kirche" erwartet. Rund um die St. Georgs-Kirche in Nördlingen soll es Musik und Begegnung mit Workshops und Klangstationen geben, teilten die Verantwortlichen mit. Dekanatskantor Udo Knauer und Verbandspräsident Volker Gloßner fiebern dem - durch die coronabedingte Zwangspause mit dreijähriger Verspätung stattfindenden Ereignis - in diesem Jahr ganz besonders entgegen.

Chorlandschaft hat sich verändert

Die Chorlandschaft in Bayern habe sich nach den von der Pandemie geprägten Jahren verändert, sagt Gloßner:

"Viele Chöre gibt es leider nicht mehr."

Allein in diesem Frühjahr habe sich ein Dutzend der rund 800 im Verband registrierten Chöre abgemeldet: "Gerade die kleineren hatten vielleicht nicht die Möglichkeit oder Motivation, ihre Proben während der Kontaktsperren mit Zoom oder ähnlichen Formaten aufrechtzuerhalten."

Auch Nachwuchschöre hätten nicht mehr weiter bestehen können, weil die Kinder während der Durststrecke älter wurden und sich danach nicht mehr dafür entschieden haben, im Jugendchor zu singen.

Letzter Chortag war 2016

2016 fand der letzte Chortag in Rothenburg ob der Tauber statt, 2020 hätte nach dem gängigen Turnus von vier Jahren bereits Nördlingen von Sängerinnen und Sängern angesteuert werden sollen.

"Der Gedanke war auch ein bisschen, dass wir in großen Städten wie München oder Nürnberg etwas untergehen", erklärt Knauer, weshalb kleinere Städte wie Nördlingen, das letztmals 2011 Schauplatz des Treffens war, lieber anvisiert werden. Zudem sollte man einen Ort finden, der nicht an den Rändern, sondern relativ zentral in Bayern liegt. Bis Mitte März hatten sich bereits rund 600 Gruppierungen angemeldet.

Volker Gloßner hat die Hoffnung, dass sich die Lage für die bayerischen Chöre nun wieder bessert. Der Verband registriere eine wachsende Zahl an Nachfragen für die kostenlos angebotenen Schulungen und Workshops in diesem Jahr. Chorreferentin Stefanie Hruschka-Kumpf, die am 24. Juni in Nördlingen ein Singen aus dem Frauenchorbuch anbietet, habe für 2023 kaum noch freie Termine.

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