Der landeskirchliche Finanzreferent Patrick de La Lanne wirbt bei den 108 Synodalen vor der Herbsttagung des evangelischen Kirchenparlaments in Amberg (20. bis 23. November) für mehr Entscheidungsfreude.

"Gebot der Sparsamkeit" gilt

Angesichts knapper werdender Mittel müssten nun zeitnah Prioritäten gesetzt werden, sagte de La Lanne dem Evangelischen Pressedienst (epd). So diskutiere man in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) seit mehr als 20 Jahren über die Zukunft der vielen Tagungshäuser. Entschieden worden sei aber kaum etwas:

"So funktioniert das künftig nicht mehr."

De La Lanne verweist auf den Haushalt für das kommende Jahr - demnach stehen den rund 980 Millionen Euro an Einnahmen etwa 948 Millionen Euro an Aufwendungen gegenüber. Somit gebe es zwar einen Überschuss von 32 Millionen Euro, doch "das Gebot der Sparsamkeit" bleibe bestehen, erläuterte er.

Denn zum einen würden die Kirchensteuereinnahmen wegen demografischer Gründe und Kirchenaustritten immer weiter sinken, zugleich stiegen die Belastungen. Die Kirche müsse bis zum Jahr 2030 somit rund 189 Millionen Euro einsparen, erläuterte der landeskirchliche Finanzchef weiter.

Landessynode soll Sparvorschläge machen

Konkrete Sparvorschläge will de La Lanne nicht machen: "Das muss die Landessynode entscheiden." Man müsse sich alle Handlungsfelder der Kirche anschauen und Prioritäten festlegen:

"Kirche muss nicht alles machen. Wir haben einen Kernauftrag und auf den sollten wir uns konzentrieren."

Dabei sei "Gegenwind" vorprogrammiert, ist er überzeugt: "Egal welches Handlungsfeld man anpackt, immer gibt es jemanden, der genau dieses Handlungsfeld für das Wichtigste überhaupt und für unantastbar hält."

Dies möge aus jeweils persönlicher Sicht auch stimmen: "Aber so kommen wir nicht weiter."

"Sparschwein-Modell" in der Finanzabteilung

Gleichwohl versuche seine Abteilung trotz der Spar-Notwendigkeiten die profilschärfenden Aufgaben und Angebote der evangelischen Kirche nicht aus den Augen zu verlieren. Daher habe seine Abteilung das "Sparschwein-Modell" entwickelt.

Immer, wenn es Überschüsse gibt, würden diese zum Teil für die Deckung von Fehlbeträgen in der Bilanz verwendet - ein anderer Teil komme für Schwerpunkte und wichtige Projekte wie beispielsweise den Klimaschutz ins Sparschwein. 

 

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