Einer der Höhepunkte wird die gemeinsame Tagung der evangelisch-lutherischen Dekanatssynode und des Diözesanrats der Katholiken (21. Oktober) sowie ein Reformatieonsgottesdienst zusammen mit dem katholischen Bischof Stefan Oster in der evangelischen Stadtpfarrkirche (31. Oktober) sein. Die Veranstaltungen zu »500 Jahre Reformation im Dekanat Passau« sind einzigartig und setzen historische Akzente.

»Die Evangelische Kirche denkt dankbar an viele Errungenschaften der Reformationszeit zurück«, sagte Dekan Wolfgang Bub bei der Vorstellung des Programms. Anliegen sei es, eine »Erinnerungskultur« zu pflegen, »bei der deutlich wird, was die Ereignisse der Reformationszeit mit uns als Kirche zu tun haben und welche Grunderfahrungen und -entscheidungen der Reformationszeit auch heute Kirche prägen«. Dabei dürfe man die Schattenseiten in der Person Martin Luthers nicht ausblenden.

Sich der Wurzeln besinnen

Das Reformationsjubiläum helfe der Evangelischen Kirche, sich der eigenen Wurzeln zu vergegenwärtigen, sagte Bub. Es sei zugleich eine große ökumenische Chance, gemeinsam zu überlegen, »was uns als Christen und christliche Kirchen trägt und verbindet, und wo wir uns durch unsere Unterschiede gegenseitig bereichern«, unterstrich der Dekan, der zum Auftakt der Veranstaltungsreihe in der katholischen Kirche St. Paul predigt (27. Januar). Es gehe nicht um Personenkult. Bub stellte das Büchlein »Reiseführer 2017. Der Reformationssommer in Bayern« mit bayernweiten Aktionen und das Heft »Reformation 2017. Programmübersicht zum Jubiläum« mit regionalen Glanzpunkten vor, die im Dekanat, in den Pfarr- und Touristikämtern erhältlich sind.

»Mit Luther vergnügt, erlöst, befreit« geht es am 17. März beim Jahresempfang des Dekanatsbezirks im Theater an der Rott in Eggenfelden zu. Pankraz Freiherr von Freyberg, ehemaliger Intendant der Festspiele »Europäische Wochen Passau« erzählt am 12. Mai um 19.30 Uhr in der Heilig-Geist-Kirche Passau unter dem Motto »Pankraz von Freyberg (1508 bis 1565) – ein bayerischer Unternehmer, Politiker und reformatorischer Kämpfer« über seine Vorfahren. Das Kunstprojekt »Dass das ganze Leben der Glaubenden Buße sei« mit dem Künstler Hubert Huber, Vorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstler Niederbayern, das vom 15. bis 30. Oktober durch 16 Kirchengemeinden wandert, interpretiert die erste der 95 Thesen von Luther in Form von Lichtprojektionen und einer Lichterkette, »um von der Reformation etwas weiterzutragen«, sagte Bub.

Ungewöhnliche Formate

Unter dem Thema »Frauen der Reformation« lud EBW-Vorsitzende Sonja Sibbor-Heißmann zur Wanderausstellung am 11. Februar nach Regensburg ein, um dort nach reformatorischen Spuren zu suchen. »Ich habe euch kein Frauengeschwätz geschrieben« lautet der Titel eines Studientags in Nürnberg am 29. April.

Am 7. Juli laden die Dekanatsfrauen um 19 Uhr zu einer festlichen Tischgemeinschaft. »Frauen – Bilder, Rollen, Werke, Leben – in der Reformationszeit und heute« heißt der Abend, an dem Carola Jungwirth, die Präsidentin der Uni Passau, Richterin Gräfin Regina zu Ortenburg, Unternehmerin und Pfarrfrau Lisa Plesch und Künstlerin Angela Eberhard die Situation der Frauen zwischen Karriere, Familie, Glaube und Bildung beleuchten.

Ungewöhnliche Formate bietet auch die Kirchenmusik. Dekanatskantor Ralf Albert Franz stellte unter dem Motto »Die Welt ist wie ein trunkener Bauer« eine Luther-Revue vor, die am 19. Mai bei Piano Mora in Passau Premiere feiert. Dabei werde Luthers »Hier stehe ich und kann nicht anders« mit Frank Sinatras »I Did It My Way« unterlegt.

Auch der Grenzland-Posaunentag am 23. und 24. September in Simbach widmet sich Luther und der Musik. Schwerpunkt in der Passauer Stadtpfarrkirche seien Kantatengottesdienste, die man am ersten Passionssonntag, am Karfreitag, Ostermontag, Pfingstsonntag und Reformationstag mitfeiern kann.

 

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen: www.reformationsjubiläum-passau.de