Nach der Vertreibung aus der Stadt im Jahre 1442 hatte es rund 300 Jahre gedauert, bis sich Juden ab Mitte des 18. Jahrhunderts wieder fest in München niederlassen konnten. 1750 gab es gerade wieder 20 Juden in der Stadt, 1781 waren es 53, bis 1790 war ihre Zahl auf 127 angestiegen. Im 18. Jahrhundert war den Juden der Bau einer Synagoge und damit verbunden die öffentliche Ausübung ihres Glaubens verboten.
Geschichte der Juden in München
Zu den ersten kurbayerischen Hofjuden, die nach München kamen, zählen der pfalz-sulzbachische Oberfaktor Noel Samuel Isaak aus Mergentheim und der Wiener Oberhoffaktor und Bankier Simon Wertheimer. Während der Herrschaft von Kurfürst Max III. Joseph (1727 - 1777) bildeten sie mit ihren Familien den Kern einer langsam neu heranwachsenden jüdischen Gemeinde.
Die Wertheimers wohnten im Haus des Branntweinbrenners Langer (Tal 13); das Haus heißt in München fortan "Judenbranntweiner". Dort richtet man 1763 eine erste Betstube mit Platz für 50 Männer ein. 1824 konnte Münchens jüdische Gemeinde dann in der Westenriederstraße die erste "richtige" Synagoge einweihen.