Genozid

US-Präsident Trump suggeriert, es gebe einen Genozid an Christ:innen in Nigeria. Die Realität ist komplexer: Gewalt trifft alle – doch Populisten instrumentalisieren Religion, um Ängste zu schüren und eigene Narrative zu bedienen, kommentiert Oliver Marquart.

Deutschland lacht über "Indianer" – und lehnt Reparationen für koloniale Verbrechen ab. Was sagt das über unser Verhältnis zur Geschichte, fragt sich Oliver Marquart in seinem Kommentar.

Ausbeutung, Unterdrückung, Gewalt, Völkermord: Die Deutschen begingen schlimmste Kolonialverbrechen. Im Schulunterricht aber war und ist das häufig kein Thema. Dabei wirft die Kolonialzeit noch immer ihre Schatten auf die Gegenwart.

Am 11. Juli jährt sich das Massaker von Srebrenica zum 29. Mal. Damals ermordeten Soldaten der bosnisch-serbischen Armee Tausende bosniakische muslimische Männer und Jungen. Trotz seines UN-Status als Schutzzone wurde Srebrenica von den dort stationierten niederländischen Blauhelmsoldaten seinem Schicksal überlassen. Mehrere Urteile des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien und des Internationalen Gerichtshofs stuften das Massaker als Völkermord ein.

Jüngst bei der Berlinale, zuvor bei der ­documenta, beim Mbembe-Skandal oder bei inzwischen unzähligen anderen Anlässen – im deutschen Kulturbetrieb gibt es ein offensichtliches Antisemitismusproblem, kommentiert Markus Springer.

Nur wenige Jahre nach dem Massaker von Srebrenica an 8.372 Muslimen zieht ein junger muslimischer Geistlicher in die Stadt: Imam Damir Pestalic. Er spielt Tennis mit Serben, kämpft für das Gedenken an die Opfer und gegen Geschichtsvergessenheit.

Wie sammelt man Beweise für einen Völkermord? Drei ukrainische Wissenschaftlerinnen flohen vor einem Jahr aus ihrem Land nach Regensburg. Seitdem beschäftigen sie sich mit Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen des russischen Aggressors.

Am 9. März 2022 hat sich das Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine gegründet. Koordinatorin Ragna Vogel erklärt, was es damit auf sich hat.

Am Schreckensort Srebrenica entsteht ein Öko- und Friedensdorf. Ehrenamtliche Helfer des Internationalen Bauordens packen dabei kräftig mit an. "Ekometa" soll auch nachhaltigen Tourismus an den Schauplatz eines Massakers im Bosnienkrieg bringen.

Zum internationen Tag des Gedenkens an den Genozid an Sinti und Roma am 2. August erklärt Nicole Janka vom Evangelischen Bildungszentrum in Bad Alexandersbad, welche Rolle Gedenktage spielen und was gegen Antiziganismus hilft. 

Wegen des Umgangs der chinesischen Regierung mit der Volksgruppe der Uiguren gab es viel Kritik an der Austragung der Olympischen Winterspiele in Peking. Trotzdem finden diese ungestört statt. Der Münchner Uigure Ümit Hamit kritisiert das im Sonntagsblatt-Gespräch – und erklärt, warum westliche Demokratien sich damit ein Eigentor schießen.

Die am 15. Mai im Rahmen der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Windhuk veröffentlichte Erklärung zum Völkermord in Namibia wird von vielen als Meilenstein gesehen. Der scheidende LWB-Präsident Munib Younan sagte: "Das Papier ist historisch und sehr wichtig für uns."