Vom 7. bis 13. Juni 2021 findet die bundesweite Aktionswoche "Take care! Zur Attraktivität sozialer Berufe" statt. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsberufe, auch mit Blick auf ihre Systemrelevanz und Professionalität. An der Aktion nehmen zahlreiche soziale Träger teil - aber auch Hochschulen und Einrichtungen.

Aktionswoche "Take Care": Was die Evangelische Hochschule Nürnberg geplant hat

Die Präsidentin der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN), Barbara Städtler-Mach, wirbt für die bundesweite Aktionswoche "Take Care! Zur Attraktivität sozialer Berufe" der Diakonie Deutschland vom 7. bis 13. Juni.

Die Woche sei ihr ein "Herzensprojekt", so die Hochschulpräsidentin in einer Mitteilung. Sie ruft außerdem dazu auf, eine Petition an den Bundestag zu unterstützen, mit der auf die Relevanz der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsberufe hingewiesen werden soll.

Die Hochschulen wollten während der Aktionswoche ihren Beitrag zur Professionalisierung akademischer Qualifikation ins Licht stellen, so Städtler-Mach. Die EVHN biete dazu online Vorträge, Diskussionen und Fachtage an.

Unter anderem findet unter dem Motto "Soziale Arbeit wirkt! - Warum sich soziale Dienstleistungen gesellschaftlich rechnen" am 10. Juni ein Vortrag mit Workshop statt, in dem es darum geht, ob soziale Dienste ein Kostenfaktor oder eine gesellschaftliche Investition sind, die nicht nur menschlich sei, sondern sich sogar rechne. In dieser Veranstaltung soll das Rechenmodell des "Social Return on Investment" (SROI) vorgestellt werden.

In der Diskussion zum Thema "Lassen Sie uns über Geld reden!" soll es 9. Juni um Lohngerechtigkeit im Sozial- und Gesundheitsbereich gehen. Gezeigt werden sollen Befunde empirischer Untersuchungen zum Gehaltsgefüge in der Sozial- und Gesundheitsbranche.

Kindheitspädagogikstudentinnen und -studenten des achten Semesters nehmen in ihren Workshops eines Webinars (ebenfalls 9. Juni) Probleme der aktuellen pädagogischen Praxis mit Kindern und Jugendlichen in den Fokus.

 

Kindertagesstättenverband macht mit bei Aktionswoche

Christiane Münderlein, Vorständin Bildung und Soziales beim Evangelischen KITA-Verband Bayern will mit der Aktionswoche auf die Bedeutung der Frühkindlichen Bildung und auf die Komplexität der pädagogischen Arbeit in Kitas aufmerksam machen.

Mittlerweile gingen über 90 Prozent der drei- bis sechsjährigen Kinder in eine Kita und knapp 30 Prozent der Kinder unter 3 Jahren sind in einer Kita oder der Tagespflege. "Wie wichtig die Kita-Branche für die ganze Gesellschaft ist, wurde durch die Corona-Krise deutlich", so Münderlein.

In der Öffentlichkeit stünde bei der Arbeit in einer Kita immer noch der Betreuungsaspekt im Vordergrund. "Das verkennt aber die Komplexität der Ausbildung und der pädagogischen Arbeit in der Kita. Bildung bedeute im frühkindlichen Bereich, dass sich grundlegende Fähigkeiten entwickeln können – wie ein Selbstwirksamkeitsgefühl oder die Möglichkeit, teilzuhaben oder sich selbst bewusst zu werden. "Wir geben Kindern das Grundzeug mit, um sich als Teil der Gesellschaft zu erkennen", so Münderlein.

Die Branche wächst. Bis 2023 werden laut dem Bayerischen Sozialministerium weitere knapp 30.000 Fach- und Ergänzungskräfte benötigt. Aber schon jetzt ist Erzieher*in ein Mangelberuf und viele Stellen können nicht besetzt werden. „Das mag auch daran liegen, dass das Arbeiten in der Kita gesellschaftlich noch nicht anerkannt genug ist,“ so Münderlein. Hier müsse sich dringend etwas ändern. Die Take-Care-Aktionswoche wolle hierzu einen Beitrag leisten.

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