Der Deutsche Bauernverband fordert eine Obergrenze für Wölfe in Deutschland. Die Zahl der Wölfe steige weiterhin rasant und sei inzwischen deutlich zu hoch, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied der "Passauer Neuen Presse" (Mittwochsausgabe).
Aktuell gebe es rund 1.800 Wölfe in Deutschland, die eine Weidetierhaltung bald nicht mehr zuließen. "Nahezu täglich angefressene, zerfetzte, getötete Tiere auf den Weiden sind inakzeptabel, konterkarieren den Tierschutz und sind für unsere Tierhalter nicht zumutbar", sagte der Verbandspräsident.
Hintergrund der Forderung
Es wäre fahrlässig und würde zu unumkehrbaren Problemen für die Weidetierhaltung führen, wenn jetzt nicht regulierend eingegriffen werde, mahnte Rukwied.
Es gehe aber nicht nur um die Existenzsorgen der Weidetierhalter, sondern auch um die Ängste der Menschen im ländlichen Raum. Diese dürften nicht unterschätzt werden, außerdem dürften das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz "nicht länger die tatsächliche Situation verschleiern und verharmlosen".
Der Wolf in Bayern
Laut dem Bund Naturschutz gab es im Jahr 2017 den ersten wilden Wolfsnachwuchs in Bayern seit 150 Jahren. Eine Übervermehrung hält der Bund Naturschutz allerdings für nicht möglich, weil ein standorttreues Wolfspaar keine weitere Artgenossen in seinem Revier duldet.
Eindringende fremde Wölfe werden verjagt oder totgebissen. Außerdem sei der Wolf immer noch gefährdet durch illegalen Abschuss, Kollisionen mit Autos oder die Zerstörung seines Lebensraumes, heißt es auf der Homepage des Bund Naturschutzes.