Malte Scholz: "Wünsche mir faktenbasierte Politik"

"Diese Wahl zeigt deutlich, wie wichtig es ist, dass in Demokratiebildung investiert wird. Dass eine in Teilen rechtsextreme Partei, die sich fundamental gegen christliche Werte richtet, die Klimawandel und dessen Folgen leugnet und Menschen in Not Hilfe versagen will, von mehr als 1/8 aller Wahlberechtigten gewählt wird, lässt mich geschockt zurück. Dass die Bewahrung der Schöpfung bei der Mehrheit der Wählenden anscheinend keine Rolle gespielt hat, ist eine Absage an die Interessen kommender Generationen.

Dieses Wahlergebnis ist eine Folge des Wandels des politischen Klimas über die letzten Jahre hinweg. Statt, dass auf Fakten und die Wissenschaft gehört wird und gemeinsam im Dialog die beste Lösung gefunden wird, wird gehetzt, Lügen verbreitet und versucht mit populistischen Sprüchen Wählerklientel zu akquirieren. Diese Strategie spaltet unsere Gesellschaft immer mehr. Ich wünsche mir mehr Vernunft und faktenbasierte Politik."

Annabel Baumgardt: "Bin froh über die Chance der politischen Beteiligung"

"Bei der diesjährigen Landtagswahl habe ich mich Ehrenamtlich als Wahlhelferin engagiert und bin dankbar in einem Land zu leben, in dem demokratische Wahlen stattfinden. Auch wenn das Wahlergebnis einen nachdenklich stimmt, bin ich froh über die Chance der politischen Beteiligung.

Ich hoffe, dass die Parteien und zukünftige bayerische Regierung aus den Ergebnissen Schlüsse zieht und nicht den eigenen Wahlerfolg in den Mittelpunkt rückt, sondern sich für das Wohl der Bürger*innen einsetzt.

Für die Zukunft und nächsten Generationen würde ich mir wünschen, dass in der politischen Landschaft Bayerns ein größerer Fokus auf die Themen Jugend, Bildung, Demokratiebildung und die Bewahrung der Schöpfung gelegt wird. Diese sind, dem Wahlergebnis nach zu urteilen, wichtiger denn je."

Gemeinsamer Ausblick der EJ auf die Zukunft

"Es muss im Interesse einer neuen Staatsregierung sein der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Zudem darf keine Politik auf dem Rücken der Armen oder gegen das Interesse der zukünftigen Generationen gemacht werden. Auch Hetze und Polemik darf keinen Platz in der politischen Debatte haben.

Stärkung von Jugendarbeit ist Stärkung demokratischer Werte. Kürzungen sind das falsche Signal der politisch Verantwortlichen, die unsere Besorgnis über das Wahlergebnis teilen. In Jugendverbänden entstehen vielfältige Begegnungsräume, die es jungen Menschen ermöglichen über ihren eigenen Tellerrand hinwegzuschauen und in den Dialog zu treten.

So etwas brauchen wir in Zeiten der Verleumdungen und Hetze. Dabei darf auch Kirche nicht als moralische Instanz verloren gehen, denn auch hier entstehen Begegnungsräume aufbauend auf Respekt und Achtung."

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden