Vom 6. bis 16. November ist das evangelische Dekanat Hersbruck das Schwerpunktdekanat der evangelischen Landeskirche in Bayern in der Ökumenischen Friedensdekade 2022. Eröffnet wird die Friedensdekade mit einem zentralen Gottesdienst am Sonntag (6. November, 10.30 Uhr) in der Christuskirche in Lauf, der auch im Livestream zu sehen sein wird.

Es kommt Martin Tontsch von der Arbeitsstelle "kokon" (Konstruktiv im Konflikt), der die Hersbrucker als Ausrichter der Dekade gewinnen konnte. Ingret Kostenko, eine junge, aus der Ukraine stammende Musikerin mit deutschen Wurzeln, wird den musikalischen Part übernehmen.

Ukrainisches Pendant zu "DSDS" gewonnen

Kostenko hat in der Ukraine im Jahr 2017 das dortige Pendant zu "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen. Sie ist die Tochter der lutherischen Pastorin Larissa Kostenko aus Winnyzja und leitet das Projekt "Tafel Trapeza", für das die Laufer Kirchengemeinde schon 50 000 Euro gespendet hat.

Krieg sei wieder ein sehr präsentes Thema, sagte der Hersbrucker Dekan Tobias Schäfer dem Evangelischen Pressedienst (epd).

"Aber schon vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine gab es auf der Welt rund 60 Krisenherde."

Zudem werde Krieg nicht nur physisch geführt, sondern auch zwischenmenschlich, in den Medien, in den Schulen und Arbeitsstätten, zwischen den Religionen, bis in die Familien. Man wolle daher das Motto "Zusammen:Halt" breit fächern.

30 Veranstaltungen im Dekanat

Es werde im Dekanat rund 30 Einzelveranstaltungen geben, teilte Schäfer mit. Am Buß- und Bettag, 16. November, wird um 18 Uhr in der Stadtkirche Hersbruck der Abschluss der Friedensdekade gefeiert. Festpredigerin ist Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern.

Das "Team Friedensgebet" und der Frauensingkreis aus Ottensoos laden am 7. November zur Andacht mit Musik. Im Johannissaal in Lauf stellt Martin Tontsch die Frage "Wie hält es die evangelische Kirche mit dem Frieden?". Die Kirche St. Bartholomäus in Alfeld wird am 10. November Schauplatz eines Benefiz-Klang-Konzerts mit Lutz Mahn.

Friedensgebet der Religionen

Nach längerer Corona-Pause findet am 12. November um 17.30 Uhr in der Johanniskirche Lauf wieder das Friedensgebet der Religionen statt. "Christen verschiedener Konfessionen in Lauf, Muslime und Juden beten gemeinsam für den Frieden und zeigen ihren Zusammenhalt", beschreibt Pfarrer Jan-Peter Hanstein das Konzept.

Am selben Tag rückt auch das KZ-Mahnmal in Schüpf bei einer Gedenkstunde für die Opfer des Außenlagers Hersbruck in den Mittelpunkt. Zum Volkstrauertag am 13. November finden besondere Gottesdienste in Reichenschwand und Neunkirchen am Sand statt.