Das internationale katholische Hilfswerk missio München hat mit Blick auf den Völkermord in Ruanda vor 30 Jahren die Rolle der katholischen Kirche für die heutige Friedensarbeit in der Region der großen Seen in Ostafrika betont.
Der Frieden in Ruanda, Burundi und Kongo sei "bis heute sehr zerbrechlich", sagte missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber am Donnerstag. Es brauche konkrete Schritte, um den Frieden zu sichern:
"Das Netzwerk der Kirche erweist sich hier für die Friedensarbeit als tragfähig und effizient."
Die Kirche sei in verschiedenen Bereichen aktiv. Sie veranstalte Gebetstage für den Frieden in allen Pfarreien, mit Besuchen in den Flüchtlingslagern an den Grenzen, mit Partnerschaften zwischen Pfarrgemeinden der drei Länder und Austauschprogrammen für Priester und Seminaristen. "So wächst das gegenseitige Verständnis füreinander", sagte Huber.
Katholische Kirche erarbeitet Friedensplan
Die katholische Kirche habe Ende Januar 2024 einen Friedensplan für die Region erarbeitet. Angesichts immer wieder aufflammender Konflikte sei ein Plan besonders wichtig, hieß es.
Der Völkermord in Ruanda ab April 1994 hatte die Welt entsetzt. In 100 Tagen ermordeten Kämpfer der Hutu-Mehrheit etwa 75 Prozent der in Ruanda lebenden Tutsi sowie Menschen, die versuchten, sich dem Massaker entgegenzustellen.
Während Ruanda heute als fortschrittlicher Staat gilt, wird die Region der großen Seen bis heute regelmäßig von gewaltsamen Auseinandersetzungen erschüttert. Meistens geht es dabei um Rohstoffe, etwa im Osten des Kongo, teilte missio München mit.
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