Es soll ein Zeichen sein für Demokratie, Solidarität und Respekt: Mit einem Lichterstern will das Bündnis #MünchenWirdSichtbar am Donnerstag, dem 10. Februar, Münchner Bürgerinnen und Bürger auf die Straße bringen, die in der Pandemie bislang unsichtbar geblieben sind. "Viele sind frustriert und wollen ihr Gesicht zeigen, statt immer nur die antidemokratischen Aktionen zu erdulden", sagte Mitorganisatorin Katrin Richthofer dem Sonntagsblatt. Das Bündnis erhält Unterstützung von Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Kirchen.
Positives Feedback aus dem kirchlichen Raum
Angesichts des großen Rückhalts kündigten die Organisatoren an, für die Lichteraktion beim Kreisverwaltungsreferat nicht nur den Odeonsplatz, sondern auch die Theresienwiese anzumelden.
Solidarität und Respekt seien für ihn als Christ zentrale Werte, sagte der evangelische Regionalbischof Christian Kopp in seinem Statement. Im Sonntagsblatt-Gespräch betonte er, dass die Kundgebung nicht gegen jemanden gerichtet sei, sondern für das gemeinsame Gespräch werbe. Die Lichteraktion sei ein "kleines, leises Zeichen", mit der die bislang schweigende, solidarische Mehrheit Gesicht zeige. Stadtdekan Bernhard Liess sagte in seinem Statement, Freiheit sei "an Verantwortung, an Toleranz, Pluralismus und Respekt vor unserer Demokratie gebunden". Er wolle das Wort deshalb nicht jenen überlassen, "die Vernunft, Wissenschaft und Demokratie in Frage stellen". Kopp und Liess kündigten an, an der Demonstration teilzunehmen.
Unterstützung auch von der Münchner Nachtclubszene
Starker Rückenwind für die Lichteraktion kommt aus der Münchner Nachtclubszene. "Viele Menschen erreicht man nicht mit abstrakten Zahlen und Quoten, aber mit einem sichtbaren Zeichen schon", sagte Florian Schönhofer vom "Café Kosmos" dem Sonntagsblatt. Es sei deshalb wirkungsvoll, bei einer Lichteraktion für Solidarität und Zusammenhalt zu zeigen, "dass Menschen, die nicht rumbrüllen, die Mehrheit sind", so der Clubbetreiber.
Zusammen mit seinen Kollegen von "Backstage", "Harry Klein", "Pacha" und anderen Szenelokalen wolle er die unter 30-Jährigen für die Demonstration mobilisieren. Wissen und Vernunft seien bei dieser "superkrass solidarischen" Zielgruppe nämlich "ganz schön weit verbreitet", so Schönhofer.
Statements aus der Politik
Als erste Unterstützer aus dem Politbetrieb haben sich Wolfgang Heubisch, Vizepräsident des Bayerischen Landtags, und Gertraud Burkert, Bürgermeisterin a.D., mit Statements zu Wort gemeldet. "Wer Freiheit will, muss solidarisch sein", sagte Heubisch, der ebenfalls sein Kommen zur Demo ankündigte. Gertraud Burkert betonte, dass mit der Lichteraktion der Wunsch vieler Menschen sichtbar werde "nach Verhaltensweisen, die Grundlage jeder Demokratie sind".
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